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Kinder werden selbstbewusst und stark gemacht: Gewaltpräventionskurse in Riedstadt

Wenn Vorschulkinder in einen neuen Lebensabschnitt eintreten und in die Grundschule kommen, gewinnen sie schnell an Selbstständigkeit hinzu: Der Schulweg muss häufig allein zurückgelegt werden. Doch nicht nur im Straßenverkehr lauern viele Gefahren, sondern auch in den Pausen auf dem Schulhof ist das Miteinander ein ganz anderes als beim behüteten Spielen im Kindergarten.


Für die Vorschulkinder ist es der Wechsel in die Grundschule, der neue Konfliktsituationen und Gefahren mit sich bringt. Es ist wichtig, frühzeitig mögliche Konflikt- und Gefahrensituationen zu erkennen, zu trainieren und richtig einschätzen zu können und zu wissen, wie man deeskalierend handeln kann. Das Sicher-Stark-Team unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Dr. Zöpfl hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder in der Vorschule und in der Grundschule kindgerecht in auf sie zugeschnittenen Kursen selbstbewusst, sicher und stark zu machen.


Die Grundschule in Wolfskehlen hatte zum wiederholten Mal die Sicher-Stark-Experten angefordert. Die Schulleiterin Frau Möller ist seit Jahren begeistert von dem Sicher-Stark-Projekt und freut sich auch in diesem Jahr über so viel positive Resonanz von Eltern, Lehrkräften und den Kindern.


Nachdem die Sicher-Stark-Kurse im vergangenen Jahr Corona-bedingt ausfallen mussten, waren sie und der Förderverein sehr glücklich, die Übungseinheiten in diesem Jahr im Freien abhalten zu können. Zum Glück spielte das Wetter mit – es blieb trocken und obwohl ein Gewitter aufzog, waren die Kinder sehr angetan von den vielen Übungseinheiten und den Rollenspielen.


Die Kinder der Grundschule Wolfskehlen erlebten vier spannende Gewaltpräventionsstunden mit den hochqualifizierten Experten.


Gerade die Autosituation, die von Kursleiter Wolfgang Overkamp gespielt wurde, war für die Kinder sehr spannend. Wo sollte man stehen, wenn man von einem Autofahrer angesprochen wird?


Felix antwortet, nachdem er im Vorfeld einen guten Lehrfilm dazu gesehen hat: Hinter der Türe, denn da ist man besser geschützt, sollte der Fahrer einen in das Auto reinziehen wollen. 

Deshalb lernten die Kinder auch gleich die erste Regel: „Spricht mich jemand an, geh‘ ich einfach weiter“.


Anhand von Rollenspielen wurde die Anwendung der Regel eingeübt und die Kinder gewannen Vertrauen in ihre Fähigkeit, in kritischen Situationen richtig zu handeln.

Die Kinder passierten das Auto des Trainers und wurden von ihm angesprochen, nachdem er ihnen in einer anderen Rollenspielsituation bereits Spielzeug angeboten und sie mit Hundewelpen gelockt hatte. Die Kinder sollten einsteigen, um ihm den Weg zur Eisdiele zu zeigen. In der Realität eine gefährliche Situation, aber die Kinder haben in dieser Woche in Riedstadt viel gelernt.

 

Im Verlauf der Sicher-Stark-Kurse wurden viele weitere Tipps an die Kinder vermittelt und immer wieder praktisch eingeübt. Die Kinder erfuhren, was eine Kindersorgentelefonnummer ist und wie man dort Hilfe bekommt. Ein wichtiger Tipp für die Kinder: „Lernt diese Telefonnummer und auch noch von euren Eltern die Handynummern auswendig, denn euren Kopf habt ihr immer dabei!“


Hier kommen die Eltern als wichtige Coaches ihres Kindes ins Spiel. Da das erlernte Verhalten immer wieder geübt werden muss, empfiehlt die Bundesgeschäftsstelle Wiederholungsveranstaltungen für die Kinder und Eltern, um die Kursinhalte aufzufrischen und zu vertiefen.


Rollenspiele für Kinder

Zum Abschluss des Kurses gab es noch einmal eine wichtige praktische Übung auf dem Schulhof und die vielen Sicherheitstipps als Broschüre, damit sie lange in Erinnerung bleiben.