„Bezahle, was Du willst"-Aktionen sind im Gastgewerbe eher selten. Dennoch versuchen sich immer wieder Betriebe an dieser Preisfindung.
STUTTGART. Vor kurzem konnte man im gerade neu eröffneten Angelo Hotel Munich Westpark eine Szene wie diese erleben: Beim Check-in fragt die Rezeptionistin freundlich, ob alles zur Zufriedenheit des Gastes war. Ja, alles wunderbar, lautet die Antwort. Wie viel er denn bereit sei, für die Hotelübernachtung zu zahlen? Gar nichts, sagt der Gast. Die Rezeptionistin bedankt sich und druckt eine mit einem Null-Betrag aus. Der Gast bedankt sich ebenfalls und geht.
Man hat es hier mit der Folge einer bemerkenswerten -Aktion zu tun, welche das 207-Zimmer-Hotel im vergangenen Dezember ausgerufen hat. Gemäß dem Motto „Zahle was Du willst" durften Gäste an drei Wochenenden im Dezember und Januar ein Zimmer buchen und zahlen, was ihnen Leistung und Übernachtung wert waren. Das war jeweils auf 20 Zimmer pro Nacht begrenzt und nur über den direkten Buchungsweg per E-Mail, Telefon oder über die eigens eingerichtete Landing Page buchbar. Innerhalb weniger Tage waren die Kontingente komplett ausgebucht.
Pay-what-you-want (PWYW) oder „Bezahle was Du willst" als Pricing-Instrument ist nicht neu. Hotels oder Restaurants setzen es ein, um für sich zu machen oder Neukunden zu gewinnen. Dass die Medien gern über „Bezahle was Du willst"-Aktionen berichten, steigert außerdem den Werbeeffekt. Das Risiko liegt beim Anbieter allein: Er nimmt in Kauf, dass der Kunde erheblich weniger zahlt als den regulären oder gar nichts (...)