(...) Keine goldenen Wasserhähne, keine Spa-Suiten, keine Promi-Events - Luxus
wird im Waldhaus anders definiert. Zum Beispiel dadurch, dass es hier
noch immer ein dreiköpfiges Salonorchester gibt, welches sich die
Eigentümer einen stolzen Betrag im Jahr kosten lassen. Und dadurch, dass
in der grosszügigen Hotelhalle mit dem grandiosen Ausblick noch das
lebendige Gemurmel von Gästen dominiert und nicht die Dauerberieselung
durch Musik vom Band. Oder durch die Halbpension, deren Wichtigkeit als
"tägliches kollektives Ritual" für das "Erlebnis Grandhotel" und für 90
Prozent der Gäste aus der Sicht von Urs Kienberger gar nicht überschätzt
werden könne. Auch kein Handyklingeln ist zu hören, denn für Nutzer
mobiler Telefone stehen zwei separate Kabinen zur Verfügung. Es brauche
ein hohes Mass an Standfestigkeit und Überzeugungskraft, um immer wieder
den kritischen Blicken und Reaktionen derer zu trotzen, deren
Vorstellungen von einem Luxushotel von den Quellenhöfen und Adlons
dieser Welt geprägt sind, gibt Urs Kienberger zu bedenken.(...)
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