Ihren linken Zeigefinger ziert ein schwarzer Strich. Dafür ist Debayan Rakshit über 2000 Kilometer nach Kalkutta gereist. Am Sonntag, dem letzten Wahltag, hat sie ihre Stimme für ein neues Unterhaus des indischen Parlaments abgegeben. Vor zwanzig Jahren fand in ihrer Heimatstadt Kalkutta mit 15 Teilnehmenden die erste Pride Parade Indiens statt. Diesem Erbe fühlt sich die junge trans Frau verpflichtet.
Auf ihrer Wahlkarte, die sie vorzeigt ist ein „M" wie „male" vermerkt. Lieber würde sie hier ein „F" für „female" sehen. „Das ist ein langer Prozess", sagt sie, aber einer der möglich ist.
Rakshit musste Urlaub nehmen, um zu wählen, doch es war ihr ein Anliegen. Denn bei diesen Wahlen geht es um die Frage: Wird die Regierungspartei BJP erneut den Premierminister stellen?