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560 Kilometer strampeln für den guten Zweck

Aus der Frankfurter Arena ins Berliner Olympiastadion auf zwei Rädern - eine ambitionierte Angelegenheit. Bild © hr

Von Frankfurt aus mit dem Fahrrad nach Berlin? Und das für ein Fußballspiel? Wer das auf sich nimmt, muss doch verrückt sein! Positiv verrückt, wie einige Eintracht-Fans mit der Aktion zum Pokalfinale beweisen.


560 Kilometer liegen der Frankfurter Römerberg und der Alexanderplatz in Berlin auseinander. Eine ordentliche Strecke, für die man mit dem Auto knapp sechs Stunden braucht. Während sich ein Großteil des Anhangs und die Mannschaft erst Ende der Woche auf den Weg in die deutsche Hauptstadt machen, stehen elf eingefleischte Fans der Frankfurter Eintracht bereits in den Startlöchern. Am Montag sind sie in Richtung Berlin losgeradelt. Ja, richtig gehört. Sie radeln. Und das sogar noch für den guten Zweck.


Um 9 Uhr wurde die elfköpfige Truppe am Montag von Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) auf dem Römerberg verabschiedet. Vor ihnen liegt eine fünftägige Radtour. Pro Tag wollen die Fans rund 100 Kilometer zurücklegen. Ihr erster Stopp wird in Fulda sein. Und ihr letzter auf der Frankfurter Fanmeile am Alexanderplatz. "Dort werden wir dann um 13.10 Uhr von Verantwortlichen der Eintracht begrüßt", freut sich Mick Delacoe, ein Initiator der Aktion.


Finale? Die werden doch nicht...

Die Idee dazu kam ihm beim Zweitrundenspiel des Pokalwettbewerbs der Eintracht gegen Ingolstadt. Delacoe konnte ausnahmsweise nicht live im Stadion dabei sein und verfolgte die Partie - die fußballerisch sehr schwere Kost war - mit seiner Frau zu Hause auf der Couch.

Nach dem Rumpelerfolg der Eintracht im Elfmeterschießen schien es unrealistisch, dass es der Verein auch nur in die Nähe von Berlin schaffen würde. "Und wenn die Eintracht doch ins Finale einzieht, dann fahre ich mit dem Rad nach Berlin", sagte Delacoe lachend zu seiner Frau. Ein in jeder Hinsicht absolut unrealistisches Szenario - dachte er sich.


Spenden sammeln für den guten Zweck

Doch unverhofft kommt oft. Vor dem Halfbinale in Gladbach schmiedete Delacoe mit seinem Kumpel Jens Meißner konkrete Pläne für die Radtour nach Berlin. Als das Finalticket dann tatsächlich gelöst war, drehten die beiden Fans voller Euphorie nach dem Abpfiff des Halbfinals ein Video, in dem sie ihr Vorhaben erklärten und in die Welt trugen . Ihr Ziel: Für jeden auf dem Rad zurückgelegten Kilometer wollen sie einen Euro an den Ambulanten Kinderhospizdienst (AKHD) spenden.


Eintracht-Profis drücken die Daumen

"Wir haben direkt ganz viel Zuspruch und Unterstützung von Fanclubs erhalten", freut sich Delacoe. Und auch von den großen Idolen der Eintracht kommt Unterstützung: "Toi, toi, toi, hoffentlich kommen sie pünktlich an", sagte Stürmer Alex Meier.

Trainer Niko Kovac, der den Weg von Frankfurt in seine Heimatstrecke bestens kennt, versprach: "Wie warten gern auf die Jungs und Mädels. Wir hoffen, dass sie heil ankommen."

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