Miriam Khan

Online-Redakteurin, Hamburg

1 Abo und 0 Abonnenten
Artikel

„jetztra"-App: Diese Hamburger Gründer wollen neue Freunde für Sie finden

Ein soziales Netzwerk, das Menschen verbindet? Hm... das klingt nicht wirklich innovativ. Ist es aber! „jetztra" will Menschen mit gleichen Interessen für spontane Verabredungen zusammenbringen - ganz ohne Nutzerprofil und Aktivitätenprotokoll.

Was erstmal etwas sperrig klingt, funktioniert relativ simpel: Jemand, der zum Beispiel gerne joggen geht, aber in seinem Freundeskreis keine Lauffreunde hat, stellt ein sogenanntes "Inserat" in die jetztra-App: "Um die Alster joggen heute um 19 Uhr."

Über Hashtags wird das dann mit passenden Inseraten von anderen Nutzern gematched. Die beiden User haben anschließend zwei Stunden lang Zeit, über die App zu chatten und sich zu verabreden. „Wir wollen, dass das Ganze spontan bleibt", sagt Gründerin Weber. Deswegen ist nach zwei Stunden Chatten Schluss. „Die Leute sollen sich ja treffen, darum geht es bei unserer App."

Vor zwei Jahren sind Weber und ihr Geschäftspartner Christian Kranemann (30) vom Bodensee und aus Dortmund nach Hamburg gezogen. Kennengelernt haben sie sich über ihren damaligen Arbeitgeber. Dabei sei ihnen die Idee zu ihrer App gekommen, erzählt Weber. „Wir haben festgestellt, wie schwierig es ist, in einer neuen Stadt oder auch außerhalb seines Freundeskreises Leute kennenzulernen." Hier setzt „jetztra" an.

Aber wie unterscheidet sich die App nun von anderen sozialen Netzwerken? „Bei uns gibt es keine Nutzerprofile, keine Fotos, nur Inserate", sagt Weber. Wer die App öffnet, sieht zunächst erstmal: gar nichts. Erst wenn ein User ein Inserat hochlädt, kann er andere Inserate sehen und gematched werden. "Bei uns geht es nicht um Oberflächliches - Aussehen, Bilder oder so. Nur um Interessen", erklärt die Gründerin. „Unser Ziel ist es, dass die Leute durch 'jetztra' den Moment wieder bewusster erleben - also das besondere Jetzt", so Weber. Daher auch der Name: „jetztra" ist eine Wortkombination aus "jetzt" und "extra".

Gestartet sind Weber und Kranemann am Donnerstag, mehrere hundert Nutzer gibt es schon. "Bis Ende des Jahres peilen wir 20.000 Downloads an", sagt Weber. Langfristig wolle man um die 200.000 aktive Nutzer auf der Plattform versammeln. Die App gibt es ausschließlich über die Homepage ( app.jetztra.de) zum kostenlosen Download - so ist sie für alle Betriebssysteme verfügbar.

Zum Original