Sevdah habe ich schon immer gesungen, professionell erst seit 2005. Mein Großvater ist vergleichbar mit Eric Clapton für den Blues: Es gibt kaum jemanden, den er nicht beeinflusst hatte. Solche Künstler wie ihn gab es selten, dessen Beeinflussung so weit ging, dass der persönliche Stil dem Mainstream einer ganzen Generation angepasst wurde.
Können Sie sich erinnern, welches Sevdah-Lied sie als erstes gesungen haben?Nicht genau. Es kann sein, dass es das Lied „Koliko je sirom svijeta" war. Eine wundervolle Sevdalinka, dessen Melodie sich in der sephardischen Tradition wieder findet.
Was bedeutet Ihnen Sevdah?Sevdah ist für mich eine ganzheitliche Schule von Gedanken, Leben und Kunst. Dabei denke ich nicht an die konservative, volkstümliche Version. Sevdah ist eine poetisch-musikalische Gattung, die durch Verschmelzung von Welten entstand.
Wie würden Sie jemandem Sevdah beschreiben, der diese Musikrichtung zum ersten Mal hört?Ganz sicher würde ich Begriffe wie „Melancholie", „Orient" oder ähnliches benutzen.
Sie sind sehr engagiert, was den Sevdah anbetrifft. Sie singen ihn nicht nur, sondern Sie setzen sich auch ein, dass dieses alte bosnisch-herzegowinische Kulturgut erhalten bleibt. Ist diese Aufgabe schwer? Zum Original