Henkel- oder dickwandige Gläser wie die traditionellen pfälzischen Dubbe-Gläser mit Noppen haben den Vorteil, dass das Viertel aufgrund der stärkeren Glaswand im Inneren länger kühl bleibt. Doch muss es zwingend ein Henkelglas sein, auch damit sich die für den weißen Spritzer essentielle Kohlensäure nicht allzu schnell verflüchtigt? „Dazu liegen uns keine Informationen vor. Meiner persönlichen Meinung sollte das keinen großen Unterschied machen", sagt Oliver Chramosta von der Österreich Wein Marketing GmbH.
Prämisse für das beliebte Erfrischungsgetränk aus Qualitätswein und Wasser ist, dass sie kalt sein muss. „Auf Weißweinschorle hat man eigentlich Lust, wenn die Sonne brüllt", findet Hendrik Canis, Sommelier und Gastgeber im Rutz-Zollhaus in Berlin, und meint weiter: „In einem extrem heißen Sommer habe ich mal in einem Sternerestaurant mehr Schorle verkauft als alles andere. Dann macht sie, wenn sie als eiskaltes Erfrischungsgetränk serviert wird, auch wirklich Spaß". Canis serviert „das klassische Sommergetränk" nicht im historisch dafür vorgesehenen Dubbe-Glas, sondern im Weinglas, um eine Dopplung mit Dubbe-Gläsern für Wasser am Tisch zu umgehen. „Das Weinglas wirkt gerade im Sommer cool. Außerdem soll man zu seinen Sünden stehen, da finde ich koffeinfreien Kaffee oder alkoholfreies Bier viel schlimmer", meint der Verfechter einer favorisierten Soda-Wein-Mischung zu gleichen Teilen mit unbedingtem Zusatz von Eis, die man zügig genießen sollte.