Ein Lied für den König, ein Song für sich selbst: Jason Beck hat als klimpernder Hofkomponist die Narrenkappe auf.
Chilly weiß, wie’s geht. Für den Radiosender 1Live nimmt der kanadische Charmebolzen und Gelegenheits-MC hingebungsvoll Popstücke von Drake bis Taylor Swift auseinander. Eine musikkritische Fingerübung, die Arcade Fires Haus-Arrangeur Owen Pallett im Netz vorgemacht hatte. Gonzales’ grenzenlose Begeisterungsfähigkeit für alles Tönende ist es auch, was »Chambers« so groß und überraschend macht. Verkürzt gesagt ist die Platte die Fortsetzung seiner Klavierwerke »Solo Piano« und »Solo Piano II«, also keine Beats, keine Elektronik, kein Rap, dafür sind Streicherarrangements dazugekommen. Derlei Kammer-Pop (oder auch: Klassik für Leute, die keine Klassik hören) ist dank Acts wie Lambert gerade ganz populär. Im direkten (und gewiss unfairen) Vergleich fällt allerdings auf, wie waghalsig Gonzales vorgeht. Alles ist eine Spur pompöser, pathetischer, lustiger, schneidender und technisch anspruchsvoller. Dass die Songs so unterschiedlichen Leuten wie Rick Ross, John McEnroe, Felix Mendelssohn, Daft Punk, König Heinrich VIII. und schließlich ihm selbst gewidmet sind, hat Methode und ist natürlich Wahnsinn – in sämtlichen Wortbedeutungen. Zum Original
Chilly weiß, wie’s geht. Für den Radiosender 1Live nimmt der kanadische Charmebolzen und Gelegenheits-MC hingebungsvoll Popstücke von Drake bis Taylor Swift auseinander. Eine musikkritische Fingerübung, die Arcade Fires Haus-Arrangeur Owen Pallett im Netz vorgemacht hatte. Gonzales’ grenzenlose Begeisterungsfähigkeit für alles Tönende ist es auch, was »Chambers« so groß und überraschend macht. Verkürzt gesagt ist die Platte die Fortsetzung seiner Klavierwerke »Solo Piano« und »Solo Piano II«, also keine Beats, keine Elektronik, kein Rap, dafür sind Streicherarrangements dazugekommen. Derlei Kammer-Pop (oder auch: Klassik für Leute, die keine Klassik hören) ist dank Acts wie Lambert gerade ganz populär. Im direkten (und gewiss unfairen) Vergleich fällt allerdings auf, wie waghalsig Gonzales vorgeht. Alles ist eine Spur pompöser, pathetischer, lustiger, schneidender und technisch anspruchsvoller. Dass die Songs so unterschiedlichen Leuten wie Rick Ross, John McEnroe, Felix Mendelssohn, Daft Punk, König Heinrich VIII. und schließlich ihm selbst gewidmet sind, hat Methode und ist natürlich Wahnsinn – in sämtlichen Wortbedeutungen. Zum Original