Hund oder Wolf
Justin, "Between Dog and Wolf" ist
euer zwölftes Album - habt ihr immer noch was zu sagen, oder müsst ihr
jetzt schon tief graben ...?
Justin Sullivan: Es passieren immer Dinge um uns herum. Unser letztes
Album "Today is a good Day" war sehr politisch, behandelte die
Finanzkrise, aber dieses Mal geht es mehr um Menschen, Persönliches.
Viele Leute denken, bei New Model Army gehe es nur um politische Angst,
aber das stimmt nicht. Dieses Mal steht die Musik im Vordergrund, nicht
die Message.
Der Albumtitel ist ein französisches Sprichwort, das den Sonnenuntergang
als Zeit beschreibt, in der alles undeutlich ist, ein gefährlicher
Übergang. Symbolisch für euch zurzeit?
Sullivan: Es war viel los. Wir haben mit Ceri Monger einen neuen
Bassisten. Unser Equipment wurde bei einem Brand zerstört. Wir waren
lange ohne Manager. Aber das Sprichwort meint auch, dass man zwischen
Freund und Feind nicht unterscheiden kann. Die meisten Bands teilen sich
auf in die Guten, die über Liebe singen und die Welt retten wollen, wie
U2 oder Bruce Springsteen. Und in die Bösen, die über Sex und Drogen
singen. Bei uns ist es nicht eindeutig, ob wir Wolf oder Hund sind.
Was nervt dich denn am meisten an der Übergangsphase, in der sich die Musikbranche gerade befindet?
Sullivan: Besonders, dass sich Dritte an Musikschaffenden und -fans
bereichern wollen, etwa Ticketmaster. Die machen viel Kohle, ohne etwas
beizusteuern. Ich hasse das!
Ihr hattet oft US-kritische Texte, euch wurde sogar mal die Einreise verweigert. Hat sich das Verhältnis etwas entspannt?
Sullivan: Es ist interessant, den Wandel zu sehen. Aber ich konzentriere mich einfach auf die Landschaft.
"Between Dog and Wolf" erscheint Ende September.
1. 10. Münster
2. 10. Hamburg
3. 10. Berlin
4. 10. Hannover
5. 10. Rostock
12. 10. Dresden
17. 10. Darmstadt
18. 10. Nürnberg
19. 10. Stuttgart
20. 10. München
21. 12. Köln
29.08.2013
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