Bei einem Brand auf der Reeperbahn ist in der Nacht zum Dienstag eine der beiden Veranstaltungsbühnen am Spielbudenplatz komplett zerstört worden. Wie die Polizei mitteilte, stand gegen 2.40 Uhr aus noch ungeklärter Ursache die Westbühne direkt vor der Davidwache und dem Schmidts Tivoli in Flammen. Die Reeperbahn musste daraufhin für den Einsatz der Feuerwehr voll gesperrt werden.
Video zeigt den Einsatz auf dem SpielbudenplatzDichter Rauch zog während der Löscharbeiten durch den Stadtteil. Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Bei Eintreffen der Feuerwehr sei das Dach der etwa 15 mal 15 Meter großen Bühne bereits komplett eingestürzt gewesen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Dadurch hätte sich der Zugang zum Brandherd als schwierig herausgestellt. Mit Drehleitern kämpften 42 Feuerwehrleute gegen die Flammen und brachten das Feuer unter Kontrolle. Menschen wurden nicht verletzt. Auch umliegende Gebäude wurden nicht beschädigt.
"Lange nicht mehr so einen beschissenen Start in den Tag gehabt", schreiben die Betreiber des Spielbudenplatzes auf ihrer Facebook-Seite. "Es ist 'nur' ein Sachschaden entstanden und zum Glück wurde niemand verletzt. Zu der Brandursache können wir noch nichts sagen." Auch die Höhe des entstandenen Schadens war zunächst unklar. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Gegen 7 Uhr morgens wurde die Reeperbahn für den Verkehr wieder komplett freigegeben.
Die Betreiber der Spielbudenplatz Betreibergesellschaft versichern unterdessen, dass alle anstehenden Veranstaltungen auf dem Spielbudenplatz trotzdem wie geplant stattfinden sollen. Die zehnte Ausgabe des alljährlichen Reeperbahn Festival startet am 23. September. Eigentlich hatte die Bühne dafür genutzt werden sollen. Schon in den vergangenen Jahren hatte man die beweglichen Ost- und Westbühnen zusammengeschoben und so den Veranstaltungsort "Spielbude" geschaffen, sagt Alexander Schulz, Geschäftsführer des Festivals. Das sei aufgrund des Feuers in diesem Jahr nun nicht mehr möglich. Dennoch müssten Festival-Besucher auf keines der geplanten Konzerte verzichten, so Schulz. "Alle 26 Konzerte in der Spielbude finden statt."
Wie es langfristig weitergeht und ob eine neue Bühne gebaut werden soll, ist noch unklar. "Das größte Problem ist jetzt erstmal, wie wir die alte Bühne hier wegkriegen", sagt Jochen Bohnsack, einer der Geschäftsführer der Spielbudenplatz Betreibergesellschaft mbH. Danach müsse mit der Stadt überlegt werden, wie es weitergeht. Die abgebrannte Bühne wurde ursprünglich von Vattenfall in einer Public-Private Partnership mit der Stadt finanziert, dafür durfte der Name des Energiekonzerns daran prangen.