Judith Gerlach ist als neue Digitalministerin die wohl größte Überraschung in Bayerns Kabinett. Noch hat sie keine Mitarbeiter, kein Büro, keinen genauen Arbeitsauftrag. Sonderlich bekümmert darüber wirkt sie nicht - im Gegenteil.
Die Ministerin kommt minimal verspätet zum Interview. Auf dem Weg in die Gaststätte des Landtags muss Judith Gerlach noch einer Radio-Reporterin ein paar Fragen beantworten. Welchen Promi sie gerne treffen würde? „Angela Merkel, wir hätten viel zu diskutieren." Ihre letzte WhatsApp-Nachricht? „An meinen Mann, wie unsere beiden Kinder geschlafen haben."
Dass sich Medien für ihre private Kommunikation interessieren, hätte Gerlach vor wenigen Tagen sehr wahrscheinlich für sehr abwegig gehalten. Nun aber ist sie mit 33 Jahren Bayerns jüngste Ministerin, zuständig für Digitalisierung. „Anfangs war da schon ein Gefühl, dass das eine große Herausforderung ist", sagt sie. Aber jetzt überwiege ganz klar die Freude.
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