Martin Ebner

Freier Autor, Konstanz (Radolfzell)

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Artikel

Geschmeide ohne Gift und Blut

Faire Edelmetalle - Die Gewinnung von Edelmetall ist nicht sehr appetitlich. Gütezeichen für Juwelen versprechen mehr Verantwortung für Menschen und Umwelt...
 

„Man kriegt immer mehr mit, wo die Materialien herkommen, mit denen man jeden Tag arbeitet“, sagt Hannes Brötz von der Tübinger Goldschmiede Grüngold: „Die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich groß, dass Kinderarbeit beteiligt ist oder Leute früher sterben, weil sie mit Cyanid hantieren.“ Mit derartigen Bedenken ist Brötz in seinem Metier immer noch eine Ausnahme. Wer edle Geschenke verkauft, will mit seinen Kunden nicht unbedingt darüber reden, dass bei der Herstellung von einem Ring aus 10 Gramm Gold im Durchschnitt mehr als 20 Tonnen Giftmüll anfallen.Eigentlich hatte die Glitzer-Branche ja gehofft, diese ganze Fairtrade-, Nachhaltigkeits- und Öko-Diskussion würde an ihr vorbeigehen. Schön, wer heutzutage Hühnereier, Kaffee oder T-Shirts vertreibt, der muss zu Herkunft und Lieferkette genau Auskunft geben können. Aber ist es deshalb gleich nötig, dass die Schweiz, der weltweit bedeutendste Umschlagplatz für Gold, ihre Handelsstatistik nicht mehr länger geheim hält? Muss denn wirklich jeder wissen, dass illegales Gold mittlerweile mehr Profit abwirft als Drogenhandel? Oder dass dafür ganze Landstriche verwüstet, Regenwälder abgeholzt, Flüsse verseucht und andere Verbrechen begangen werden. Wenn niemand nachhaken würde, müsste auch nichts geändert werden...

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