Henri Feit ist ein viel beschäftigter Rentner: Er erklärt, wie man sich auf den Lebensabschnitt jenseits der 60 vorbereitet.
Herr Feit, Sie coachen Rentner und solche, die es bald werden. Warum muss man sich auf den Ruhestand vorbereiten?
Henri Feit: Weil ein ganz neuer Lebensabschnitt beginnt. Vieles wird sich ändern: etwa der soziale Status, man ist dann nicht mehr der Banker oder die Lehrerin. Außerdem ändert sich unser soziales Umfeld radikal. Einen Großteil der Kontakte haben wir ja über die Arbeit.
Wer in Rente geht, ist oft verdammt jung geblieben. Ist das eine Herausforderung?
Es gibt Menschen, die denken: Jetzt bin ich in Rente, jetzt möchte ich nur noch reisen, mein Haus renovieren und meine Ruhe haben. Ich nenne das: die drei großen R.
Klingt erstmal verlockend, aber wir sprechen hier unter Umständen über 30 Jahre…
Genau. Ich sage immer: Bedenken Sie, die Zeit zwischen 60 und 90 Jahren ist genauso lang wie die zwischen 30 und 60. Bei der aktuellen Lebenserwartung ist das durchaus denkbar. Darum reichen die drei großen R vielen doch nicht. Dabei gibt es kein richtig oder falsch. Jeder sollte sich aber wirklich fragen, wie er diesen Lebensabschnitt verbringen möchte.
Neuanfänge können überfordern. Nehmen wir das Ende der Schulzeit. Da wissen viele nicht, wie es weitergehen soll. Ist das nach der aktiven Berufszeit auch so?
Es kommen immer wieder Menschen zu mir, die sagen: Ich weiß nicht, womit ich mich jetzt beschäftigen soll. Können Sie mir helfen, herauszufinden, was zu mir passt?
Können Sie? Wie findet man heraus, was man wirklich mag?
In unseren Seminaren hangeln wir uns an vier Fragen entlang. (...)
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