Marius Penzel

Freier Journalist, approbierter Apotheker, Berlin

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Ecstasy und LSD als Medikamente

Substanzen wie Ecstasy und Psilocybin werden nicht länger nur als Rauschmittel genutzt, sondern auch als mögliche Medikamente erprobt. Ethiker und Soziologen wollen erforschen, wie ihr Einsatz gelingen kann.

Psychoaktive Substanzen aus „magic mushrooms" könnten zukünftig zu therapeutischen Zwecken genutzt werden.

Substanzen wie Ecstasy und Psilocybin werden nicht länger nur als Rauschmittel genutzt, sondern auch als mögliche Medikamente erprobt. Ethiker und Soziologen wollen erforschen, wie ihr Einsatz gelingen kann.

Klassische Psychedelika wie der Zauberpilz-Wirkstoff Psilocybin oder LSD wurden seit den 1950er-Jahren für die Psychotherapie erforscht. Auch der Ecstasy-Wirkstoff MDMA geriet in den 1970er-Jahren in den Fokus einiger Psychiater. Doch schon in den 1960er-Jahren hatten psychoaktive Substanzen ihr Eigenleben in der Drogenkultur entwickelt. Politiker verboten sie und finanzierten Forschungsprojekte nicht länger. Sie begründeten das auch mit teils gefährlichen „Horrortrips", über die Medienberichte kursierten.

Doch aktuell gibt es weltweit eine Renaissance solcher Wirkstoffe, die zuletzt eher als Drogen bekannt waren. Das Studienregister der USA listet derzeit Hunderte weltweit laufende klinische Studien mit psychoaktiven Substanzen auf. Hierzu zählt MDMA, das sich in zwei Zulassungsstudien in den USA als wirksam und sicher erwies: Bei einer Psychotherapie scheint es Patienten dabei zu helfen, über traumatische Erlebnisse zu sprechen, seine Wirkung ist oft verbunden mit Gefühlen der Euphorie. Viele empfinden sich stärker mit ihren Mitmenschen verbunden und befreit von Angst. Auch der „Zauberpilz"- Wirkstoff Psilocybin, der stark auf die Wahrnehmung einwirkt, wird bei therapieresistenten Depressionen erprobt.

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