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Die AfD schafft sich ihre eigene Öffentlichkeit


Die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender und der Presse missfällt der AfD. Deshalb bauen sich die Rechtspopulisten ihre eigene Medienwelt – nach dem Vorbild von FPÖ und Donald Trump.


Erschienen am 10. April 2018


Eine Deutschlandfahne, Computer, Mikro, Kameras und ein Stehtisch: Was sie hier in dem kleinen Raum im sechsten Stock des Jakob-Kaiser-Hauses aufgebaut haben, hat mit einem Fernsehstudio noch wenig gemein.


In Parteifarbe ist bislang nur der Fußboden. „Meistens sind wir mit der Kamera ohnehin drüben im Reichstag unterwegs", sagt Mario Hau und zuckt mit den Achseln. Der Trierer - braunes Haar, Jeans, Karohemd - ist in der AfD-Bundestagsfraktion für den Aufbau des TV-Angebots zuständig. „Das hier ist erst der Anfang", sagt er.


Was sich die Fraktion vorstellt, ist ein internetbasiertes Programm nach dem Vorbild von „FPÖ-TV" - die Produktionen der österreichischen Rechtspopulisten haben auf Facebook zum Teil mehr als hunderttausend Aufrufe. Zum Konzept der AfD gehören außerdem ein Social-Media-Team und Mitarbeiter für, wie die AfD es nennt, „investigative Recherche" - genauso wie ein rund um die Uhr besetzter „Newsroom".


Dass die Partei hier mit Begriffen aus dem Journalismus hantiert, ist kein Zufall. Was in den Zeitungen und im öffentlich-rechtlichen Rundfunk über die Partei berichtet wird, passt der AfD-Fraktion nicht. Sie will selbst Inhalte anbieten. „Das Ziel ist, unsere Nachrichten ungefiltert an die Öffentlichkeit zu bringen", sagt Fraktionssprecher Christian Lüth. Es geht um nicht weniger als die Schaffung einer eigenen Medienöffentlichkeit. „AfD aktuell" statt „Tagesthemen". Kann der Plan aufgehen?


Den ganzen Text lesen Sie auf tagesspiegel.de.

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