25.03.2014, Berlin. Ein Telefoninterview mit Martin Sonneborn - Journalist, Satiriker, Politiker und gefürchteter Außenreporter der „heute-show". Es ist kurz nach Zwölf, es wird abgehoben, Sonneborn am Apparat, ruhige, freundliche Stimme. Er entschuldigt sich vorab dafür, dass er etwas müde ist. Das ist in Ordnung: Gefürchteten Ironikern gesteht man gerne Müdigkeit zu. Es ist bekannt, dass Sonneborn ungern auf private Fragen antwortet, auch wenn GALORE sich naturgemäß gerade für das Persönliche interessiert. Deswegen das Angebot: Wenn ihn eine Frage nervt, soll er einfach sagen: Scheißfrage, nächste Frage. Er nimmt das Angebot an und das Gespräch beginnt.
Herr Sonneborn, wird das heute ein guter oder ein mieser Tag?Martin Sonneborn: Früher hätte ich gedacht: Einer der vor 12 Uhr anfängt, ist eher ein beschissener Tag, aber das glaube ich nicht mehr. Ich denke es wird ein guter Tag, ich habe gerade gelesen, dass das Bundesverfassungsgericht entschieden hat, dass auch gesellschaftliche Splittergruppierungen in den Verwaltungsrat des ZDF einziehen sollen. Ich habe mir überlegt, ob ich mich da einbringen soll, aber da ich mich als seriöser Politiker etablieren will, werde ich davon absehen.
Sie wären ja ohnehin befangen, als ZDF-Journalist.Ich betrachte mich nicht als Journalisten. Der NPD-Politker Holger Apfel hat mich mal als schmierigen Journalisten bezeichnet. Das Wort „Journalist" hat mich viel mehr irritiert als das „schmierig".