Eiskalte Killer, die von langer Hand geplant auf ihr wehrloses Opfer
einstechen, Pistolenschüsse abfeuern oder zu Gift greifen. Fast jeder
hat eine genaue Vorstellung von der schwersten Straftat im deutschen
Strafrecht: dem Mord. Schrecken und Faszination gehen gleichermaßen von
ihm aus. Abend für Abend zeigen uns Krimis im Fernsehen, wie so ein Mord
auszusehen hat: kaltblütig und brutal. Doch wann ist ein Mord ein Mord?
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Die
Antwort auf die Frage stammt aus dem dunkelsten Kapitel der deutschen
Geschichte: dem Nationalsozialismus. 1941 verfassen NS-Juristen den
Mordparagrafen - so, wie er bis heute unverändert im Deutschen
Strafgesetzbuch steht. Nicht nur deshalb steht Paragraf 211 seit
Jahrzehnten massiv in der Kritik. Wie zeitgemäß und gerecht ist das
deutsche Tötungsstrafrecht heute noch? Und wie lässt sich der 80 Jahre
alte Paragraf mit ganz neuen Fällen in Einklang bringen - etwa im
Straßenverkehr? Können auch Raser Mörder sein?
Bayern 2, IQ - Wissenschaft und Forschung, 29.07.2021
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