Malte Bornhöft

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Oud-Düfte: das neue olfaktorische Aphrodisiakum | Flaconi Blog

Wer das erste Mal einen Oud-Duft wahrnimmt, fragt sich höchstwahrscheinlich: „Was soll das denn sein?!" Sind diese Düfte olfaktorisch intensiv-würzig, beinahe animalisch, ja sogar schweißig! Nichtsdestotrotz werden Oud-Düfte den Luxus-Labels geradezu aus der Hand gerissen. Zahlreiche Luxusmarken bieten Oud-Düfte an, die derzeit zu den absoluten Parfum-Trends 2014 zählen. Gerade weil sich Oud-Düfte wie warme Semmeln verkaufen, reißen sich die großen Marken darum, auch eines in ihrem Portfolio zu wissen - schließlich gelten diese strengen Duftwässerchen als das neue Non plus Ultra unter Parfums mit aphrodisierender Wirkung.

Schweiß ist in: Oud-Düfte verleihen eine animalische Note

Je nach Geschmack findet jedes Parfum seine Liebhaberinnen und Liebhaber: von blumig-süß bis hin zu orientalisch-würzig gibt es da eine Menge Spielraum - olfaktorisch gesehen. Ab jetzt gibt es eine weitere, ganz eigene Duftnote: Oud! Oud ist ein intensiv duftendes Öl, das aus dem Harz des Adlerholzbaumes, den man vorzugsweise in den Regenwäldern Sudostasiens vorfindet. Das Duftöl an sich soll muffig, holzig, erdig - sogar fast urinartig riechen. Beschädigt man die Rinde des Baumes, so bildet er eine Art Schutz in Form von Harz, der dann erhärtet - ähnlich der Schorfbildung bei Verletzungen unserer Haut. Seinen spezifischen Geruch bildet der Harz durch die Fermentation - dadurch gewinnt der Harz beachtlich an Wert: rund 50.000 Euro kostet ein Kilogramm dieses kostbaren Harzes - eben das macht Oud-Düfte auch zu einem Luxusprodukt, das renommierte Marken teuer verkaufen - mit Erfolg!

Große Namen, große Wirkung: Oud-Düfte im Luxussegment

Velvet Rose und Oud von Joe Malone, 100ml ab 110 Euro Musk Oud von Kilian Arabian Nights, 50ml ab 300 Euro Oud von Maison Francis Kurkdijan Paris, 70ml ab 210 Euro M7 Oud Absolue von Yves saint Laurent, 80ml ab 75 Euro Leather Oud von Christian Dior, 125ml ab 160 Euro Oud Fleur von Tom Ford, 50ml ab 190 Euro Privé Oud Royale von Armani, 100ml ab 230 Euro Oud Oriental Femme von Versace, 100ml ab 150 Euro Yves Saint Laurent spürte den Oud-Duft im Orient auf

Diese olfaktorische Welle schwappte dann nach langer Zeit auch in westliche Gefilde. Im Jahr 2002 bereits lancierte Yves Saint Laurent seinen Duft „M7" in weiser Voraussicht, dass sich das zum Trend entwickelt. En derartiger intensiv-männlicher Duft ist westlichen Nasen bisher nicht untergekommen. Aufsehen erregte die Kampagne zum Herrenduft: Ein komplett nackter Mann war auf den Plaketen und in den Spots zu sehen. Das sorgte für mächtig Stunk! Prompt wurde diese Kampagne vom Werbeaufsichtsrat gerügt. Dennoch war die Kampagne gelungenen, zielte sie doch auf das Essenzielle des Mannes, seinen urtypischen Geruch und die damit verbundene Purität wurde durch die vollkommene Nachktheit des Mannes manifestiert.

Oud-Düfte riechen individuell - das macht den Reiz aus

Wie wir Menschen einen Eigengeruch haben, der uns ausmacht und darüber entschiedet, ob wir bei jemandem ankommen oder nicht, so ist es auch beim Oud. Oud-Düfte riechen immer anders - das hängt vom jeweiligen Fermentationsgrad des Baumharzes ab. Das macht diese Parfums auch so wertvoll - denn dieser teure Inhaltsstoff hat es in sich und ist in Kombination mit blumigen, rauchigen oder würzigen Elementen ein olfaktorischer Wohlgenuss. Natürlich stellen viele Hersteller Oud-Düfte auch synthetisch her - das macht die Parfums dann etwas preiswerter - jedoch schwimmen viele auf der Luxuswelle mit und preisen ihre Duftwässerchen dennoch zu gehobenen Preisen an, weil es momentan stark im Trend liegt - also aufgepasst beim Parfumkauf! Auf jeden Fall lohnt sich mal genauer „hinzuschnuppern" und den Oud-Düfte Trend auf sich wirken zu lassen.

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