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Wilder Ritt durch das Gelände

von Lukas Kruse

Beim Cross-Duathlon jagen Sportler durch die Ravensberge. Es geht hoch und runter für Jung und Alt

Mit letzter Kraft zogen die beiden Läufer den Sprint an - Kopf an Kopf kamen sie um die letzte Kurve geschossen und lieferten sich einen harten Kampf um Platz zwei beim „UpAndDown Cross-Duathlon". Schauplatz dieses spannenden Endspurts, den Alexander Wolf gegen Jonathan Merbel für sich entschied, waren am vergangenen Samstag die Ravensberge. Dort, am Rande der Potsdamer Waldstadt, finden Crossläufer und -fahrradfahrer ein wahres Paradies für ihre sportliche Passion vor.

Organisiert wird der offiziell seit dem Jahr 2003 ausgetragene Wettkampf vom Zeppelin-Team des OSC Potsdam und der Internationalen Grundschule. Im Hauptrennen absolvieren die Athleten dabei zunächst eine 5,4 Kilometer lange Laufrunde, ehe sie auf das Fahrrad wechseln und 12,4 Kilometer zurücklegen, um dann wieder 2,7 Kilometer zu laufen. Egal, ob zu Fuß oder auf dem Rad - es geht über Stock und Stein, hoch und runter. Am schnellsten legte Matthias Geue diese Strecke zurück. Dass er den Wettkampf gewann, war für ihn dabei eher nebensächlich. „Für mich steht der Spaß und die Bereicherung an Erfahrung im Vordergrund", meinte der Berliner.

90 Minuten bevor am Samstag der Startschuss im Hauptrennen fiel, gingen bereits zahlreiche Athleten auf der halb so langen, für Neulinge geeigneten Distanz ins Rennen. Unter denen, die diesen kürzeren, aber nicht minder wilden Ritt durch das Gelände in Angriff nahmen, waren auch Alexander Wolf und Jonathan Merbel. Während Kurzdistanzsieger Felix Remek aus Potsdam schon im Zielbereich stand, kämpften die beiden noch mit vollem Einsatz um den Silberrang. Trotzdem Jonathan Merbel schlussendlich dem Kontrahenten aus Berlin den Vortritt lassen musste, war er keinesfalls enttäuscht. Schließlich war er mit seinen gerade einmal 14 Jahren der jüngste Teilnehmer an diesem Tag und gehörte dennoch zu den Schnellsten. Für den Neuruppiner war es die Premiere beim „UpAndDown"-Lauf. „Ich nutze den Wettkampf als gute Trainingseinheit", erklärte der Youngster, der für gewöhnlich als Triathlet unterwegs ist. Vor anderthalb Jahren sei er durch einen Freund zum Triathlon gekommen und hat daran Spaß gefunden. Eine Karriere als Profi, das sei nun sein Traum.

Auch Raimund Kupka aus Hennigsdorf verfiel in jungen Jahren dem abwechslungsreichen Ausdauersport. Heute, 44 Jahre später, wird er davon immer noch in den Bann gezogen. Der 56-Jährige, der zum zweiten Mal bei dem Event startete, war am Samstag der älteste teilnehmende Athlet. 2014 sei das Rennen aufgrund starker Regenfälle „eine einzige Schlammschlacht" gewesen, erinnerte er sich. „Da sind wir hier fast abgesoffen." In diesem Jahr sah das bei herrlichem Sonnenschein ganz anders aus. Aber selbst wenn die Wetterlage mal nicht sonderlich zum Sporttreiben unter freiem Himmel einlädt, lässt sich Raimund Kupka nicht davon abbringen, sich draußen fit zu halten. Er ist immer aktiv. Ganzjährig. Im Sommer vor allem als Triathlet, im Winter steuert er gerne seinen Hundeschlitten. Beim „UpAndDown" hatte er seinerseits jemanden im Schlepptau: seine Tochter Ramona, die zum ersten Mal mit auf die Strecke ging. Als Fans waren zudem seine dreijährigen Enkel mit dabei. „Die beiden sind auch schon kleine Läufer", sagte Raimund Kupka stolz. Bis sie vielleicht einmal als Cross-Duathleten durch die Ravensberge jagen, wird aber noch ein bisschen Zeit vergehen. Lukas Kruse


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