von Lukas Kruse
Die Baseballer der Potsdam Porcupines belegen bei ihrem eigenen Turnier den zweiten Platz
Potsdam - „Baseball ist das Schachspiel unter den Ballsportarten", zitierte Clemens Sievers einen ehemaligen Jugendtrainer von ihm. „Es ist kein rein körperlicher Sport, sondern vieles ist Kopfsache. Somit haben sportlichere Typen keinen Vorteil gegenüber unsportlichen", erklärte der Spieler der Potsdam Porcupines.
Die „Stachelschweine" bilden die Baseballabteilung des USV Potsdam und veranstalteten am vergangenen Wochenende die ersten „East Side Games". Um den inoffiziellen Titel des Ostdeutschen Baseball-Meisters ging es bei dem großen Turnier, das auf dem Sportgelände am Neuen Palais ausgetragen wurde. Teilnehmer waren Teams aus Berlin, Rostock, Magdeburg - und natürlich vom Gastgeber aus der brandenburgischen Landeshauptstadt.
Zum Abschluss eines spannenden Turniers standen sich am Sonntag die Berlin Dragons und die Potsdam Porcupines im Finale gegenüber. Aufgrund des schlechten Wetters hatten sich, anders als am ersten Turniertag, nur noch wenige Zuschauer an den Platz verirrt.
Diejenigen, die gekommen waren, sahen einen guten Start der Platzherren in die Partie. Als Pitcher, wie der Werfer beim Baseball genannt wird, brachte Clemens Sievers die Schlagmänner der Berliner zu Beginn immer wieder in Bedrängnis. Danach sorgte er seinerseits als Schlagmann für den ersten Punkt seiner Mannschaft.
Doch den Anfangsschwung konnten die Potsdamer nicht aufrechterhalten, Punkt um Punkt mussten sie die Drachen davonziehen lassen. Als die Gäste gleich fünf Zähler in Folge landeten, setzte Sievers, der im Alter von zwölf Jahren durch einen Freund zum Baseball kam, ein Zeichen. Im Stile eines echten Führungsspielers rief er seine Truppe zu sich, gab Anweisungen und forderte mehr Konzentration.
Aber auch diese Ansprache brachte keine Wende. Zu viele individuelle Fehler sorgten letztendlich für einen verdienten 11:4-Sieg der Berliner. Trotzdem die Enttäuschung groß war, freute sich Sievers über „eine gute Stimmung und ein sehr, sehr schönes Turnier. Es war ein bisschen wie ein Familienfest".
Auch Sven Dittmann war glücklich, dass die Turnierpremiere so gut über die Bühne ging und viel Zuspruch fand. „Allein am Samstag haben über 100 Leute ihren Weg hierher gefunden. Wir hoffen, dass es im nächsten Jahr noch ein paar mehr werden", zog der Baseball-Abteilungsleiter des USV nach dem Endspiel Bilanz. Clemens Sievers ergänzte: „Vielleicht kommen ja in Zukunft auch mal Leute, die sonst nicht viel mit Baseball zu tun haben und neugierig auf diesen Sport sind." Lukas Kruse
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