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Auf dem Mattenboden der Tatsachen

von Lukas Kruse

Am zweiten Kampftag der Judo-Bundesliga verliert der UJKC Potsdam 3:11 gegen Top-Favorit Hamburg

Nach dem überraschenden Kantersieg in Frankfurt (Oder) zum Bundesliga-Saisonauftakt sind die Judoka des UJKC Potsdam zurück auf dem Boden der Tatsachen. Gegen den Top-Favoriten der Bundesliga-Nordstaffel Hamburger JT setzte es am Samstagabend in der MBS-Arena eine deftige 3:11-Heimniederlage. „Das Endergebnis ist etwas deutlicher, als es die Kämpfe gezeigt haben", befand UJKC-Trainer Mario Schendel, in dessen Team sich relativ schnell Ernüchterung breitgemacht hatte.

Denn schon nach den ersten drei Kämpfen stand es 3:0 für die Gäste aus Norddeutschland - erst dann konnte Rückkehrer Maksym Chykurda den ersten Punkt für die Havelstädter einfahren. Der beste Kämpfer in Reihen der Hausherren war Martin Setz, der seinem Hamburger Kontrahenten Maxim Shitov in zwei Duellen keine Chance ließ und als einziger Potsdamer seine beiden Kämpfe gewinnen konnte. Mehr Zählbares sprang allerdings nicht heraus.

Das lag auch daran, dass der UJKC vor allem in der zweiten Hälfte des Kampftages ein wenig vom Pech verfolgt war. Schwergewicht Paul Elm, der bereits im ersten Durchgang sein Duell gegen Robin Wendt verloren hatte, verletzte sich im Rückkampf an der Schulter und musste aufgeben. Im Anschluss verkaufte sich Paul Schwisow in einem sehr engen Kampf teuer gegen Babak Banaiy, zog jedoch den Kürzeren.

Die spektakulärste Auseinandersetzung des Abends lieferten derweil Paul Gaffke und Max Münsterberg in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm. Mit großem Einsatzwillen brachte der 18-jährige Gaffke den fünf Jahre älteren Münsterberg, der bereits auf dem Podium bei Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen stand, an den Rand einer Niederlage. Doch kurz vor dem Kampf-Ende wurde das UJKC-Talent disqualifiziert und unterlag. Lob gab es dennoch. „Paul hat eine ganz starke Leistung gezeigt. Ich will jetzt nicht sagen, er war Weltklasse, aber er war wirklich stark", meinte Coach Schendel, der neben Gaffke auch weitere Youngster einsetzte und sich auch mit deren Vorstellungen zufrieden zeigte. Gegen die erfahrenen Hanseaten war allerdings kein Kraut gewachsen. „Bei uns sind Dinge schiefgelaufen, die an einem guten Tag klappen", konstatierte Mario Schendel.

Nach zwei von fünf Kampftagen liegt Hamburg mit vier Punkten weiter an der Tabellenspitze. Auf den weiteren Plätzen, die zur Teilnahme am Viertelfinale berechtigen, folgen Witten und Holle (je 3) sowie Potsdam (2). Lukas Kruse

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