Nach dem Spiel sanken die Handballer des VfL Potsdam erschöpft zu Boden. So viel hatten sie in das Spiel gegen die Tabellenzweiten aus Springe investiert und am Ende doch verloren. In einem hart umkämpften Spiel unterlagen die Gastgeber aus Potsdam den Gästen der Handballfreunde Springe überraschend knapp mit 27:26.
Die Adler begannen trotz vieler Ausfälle stark und gingen mit 5:3 in Führung. Ohne die fehlenden Jürschke, Piske und Schindel konnten die stark dezimierten Gastgeber die Anfangsoffensive nicht lange aufrechterhalten. Die Gäste drehten den Spieß um und führten nach 20 Minuten mit 8:10. In den darauffolgenden Minuten verloren beide Teams ein wenig die Nerven und handelten sich jeweils zwei Zeitstrafen ein. Die Potsdamer fanden jedoch durch eine tolle kämpferische Leistung zurück ins Spiel und glichen einen Rückstand von vier Toren kurz vor der Pause aus. Nach 30 Minuten ging es mit 12:12 in die Kabinen. Einer der Höhepunkte war ein Treffer vom Keeper der Gastgeber, der ein taktisches Manöver des Gegners ausnutzte und aus der eigenen Hälfte ins leere Tor zum zwischenzeitlichen 11:12 traf.
In der zweiten Hälfte wurde die Partie noch intensiver und umkämpfter. Keines der beiden Teams konnte sich entscheidend absetzen. Es gab jede Menge Führungswechsel, jedoch konnte sich keiner der beiden Kontrahenten mehr als zwei Tore Vorsprung erarbeiten. Auch das Tempo der Partie wurde immer höher. Teilweise fielen die Tore im Abstand von 20 Sekunden. Das Publikum kam im zweiten Spielabschnitt voll auf seine Kosten. Sehenswert waren hier unter anderem zwei lange Pässe von Matthias Frank, die Julius Dierberg souverän zum 19:18 und 20:18 verwandelte. Am Ende der sehr aufregenden Partie fehlte den Gastgebern dann doch die letzte Kraft und sie konnten das 27:26 durch Eichenberger nicht mehr ausgleichen.
Die Gastgeber aus der Brandenburger Landeshauptstadt zeigten eine klasse Leistung. Am Ende wurde jedoch die angespannte Personalsituation deutlich. Auf der Bank nahmen lediglich drei Feldspieler und der zweite Torwart Sebastian Schulz Platz. Mit einem größeren Kader wäre vermutlich etwas mehr für die Adler möglich gewesen. Auch in dieser Besetzung hätten sie einen Punkt verdient gehabt. Die Handballfreunde aus Springe halten Platz zwei und den Anschluss an den ungeschlagenen Tabellenführer Wilhelmshaven. Die Potsdamer hingegen wurden vom Stralsunder HV überholt und liegen mit 21 Punkten auf Rang sechs der 3. Liga Nord.