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Geniez gelingt, was er am Radsport liebt: Er gewinnt in Manon | radsport-news.com

Alexandre Geniez (Ag2r) hat die 12. Etappe der 73. Vuelta a Espana gewonnen, die über 181,1 Kilometer von Mondonedo nach Manon führte. Der Franzose setzte sich im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe durch und verwies Dylan Van Baarle (Team Sky) und Mark Padun (Bahrain Merida) auf die Plätze. Der Spanier Jésus Herrada (Cofidis) kam in der ersten Verfolgergruppe ins Ziel und eroberte das Rote Trikot. In der Favoritengruppe blieben Attacken aus und die Kapitäne kamen geschlossen ins Ziel.

Für den späteren Sieger Geniez war es keineswegs ein perfekter Tag. Gleich mehrfach war der Franzose abgehängt worden und kollidierte zudem nach dem Zieleinlauf im engen Auslaufbereich mit einem Offiziellen. Den Zusammenstoß überstand Geniez unverletzt und analysierte wenig später das Rennen: „Ich habe nicht wirklich an den Sieg geglaubt“, gestand er im Siegerinterview. „Wir haben beim Giro entschieden, dass ich für die Gesamtwertung fahren soll, sodass es schwer war, auf Etappensiege zu gehen. Aber das ist, was ich am Radsport liebe – um Siege zu kämpfen“, fuhr Geniez fort, der die Italien-Rundfahrt auf Platz 11 der Gesamtwertung abschloss.

Scheinbar unbeeindruckt von den Problemen während der Etappe, eröffnete Geniez als erster den Sprint und ließ sich auch vom stark aufkommenden Niederländer Dylan Van Baarle nicht mehr schlagen. Der Franzose feierte seinen vierten und wahrscheinlich wichtigsten Saisonsieg. Bei der Spanien-Rundfahrt war er bereits 2013 und 2016 erfolgreich.

Der zweite große Gewinner des Tages ist Jésus Herrada. Der 28-jährige ging als 22. der Gesamtwertung mit einem Rückstand von 5:45 Minuten in die Etappe und war damit der bestplatzierte Fahrer der Ausreißergruppe. Zwar konnte der Spanier den Besten bei den entscheidenden Attacken nicht folgen, kam aber mit der ersten Verfolgergruppe ins Ziel und machte mehr als acht Minuten auf den Gesamtführenden Yates gut. Somit führt er mit 3:22 Minuten vor dem Briten.

Herrada freute sich über seinen Erfolg, gab sich aber gleichzeitig kämpferisch: „Ich bin sehr glücklich, es ist ein schönes Geschenk für mich und für die ganze Mannschaft. Wir werden versuchen, das Trikot so lange wie möglich zu halten.“ Gleiches gilt auch für seinen Teamkollegen Luis Angel Maté, der erneut das Bergtrikot verteidigte. Auch in der Punktewertung gab es keine Veränderung. Alejandro Valverde führt weiter knapp vor Weltmeister Peter Sagan.

So lief das Rennen

Anders als gestern konnte sich die Gruppe des Tages bereits kurz nach dem Start absetzen. Die 19-köpfige Ausreißergruppe wurde angeführt von Davide Formolo (Bora-hansgrohe), Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) sowie Thomas De Gendt (Lotto Soudal) und erarbeitete sich schnell einen großen Vorsprung, der bis auf maximal 11:30 Minuten anwuchs.

Die Gruppe arbeitete lange sehr gut zusammen und schon früh stand fest, dass das Feld die Ausreißer nicht mehr einholen würden. In einer Abfahrt, 50 Kilometer vor dem Ziel, versuchten Formolo und Nibali die ersten Attacken zu setzen, die allerdings keinen Erfolg hatten. 24 Kilometer vor dem Ziel kam es innerhalb der Fluchtgruppe zu einer ersten Selektion.

Zunächst hatten sich Davide Formolo (Bora-hansgrohe), Victor Campenaerts (Lotto Soudal), Mark Padun (Bahrain Merida) und Gianluca Brambilla (Trek Segafredo) abgesetzt. Wenig später konnten Dylan Teuns (BMC Racing), Dylan Van Baarle (Team Sky), Dries Devenyns (Quick-Step Floors) und Alexandre Geniez (Ag2r) aufschließen.

Schnell stand fest, dass die ehemaligen Begleiter die Lücke nicht mehr schließen können würden. Im Feld wurde das Tempo zwar erhöht, der Rückstand auf die Spitze blieb jedoch bis zum Ende bei mehr als elf Minuten.

5000 Meter vor dem Ziel gingen Formolo, Teuns, Campenaerts und Padun erneut in die Offensive, kurze Zeit später gelang auch Geniez und Van Baarle der Sprung an die Spitze. Während Formolo abreißen lassen musste, sprinteten seine ehemaligen Begleiter um den Tagessieg.

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