Emanzipation ist kein linearer Prozess. Das bewies der Weltbevölkerungsbericht 2024 des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen, der im April vorgestellt wurde. Demzufolge soll sich der Fortschritt des Selbstbestimmungsrechts von Frauen und Mädchen weltweit massiv verlangsamt haben, teilweise zum Erliegen gekommen sein. Die UNFPA-Chefin Natalie Kanem sprach sogar davon, die Rechte würden "immer stärker zurückgedrängt".
Doch von vorn. Dreißig Jahre ist es her, dass auf der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo das Aktionsprogramm zur Stärkung der reproduktiven Gesundheit und Rechte des Menschen beschlossen wurde. Damals ein historischer Meilenstein der Bevölkerungspolitik: 179 Staaten rückten gemeinsam von der Idee ab, dass Regierungen Zielgrößen für das Bevölkerungswachstum festlegen sollten und stellten stattdessen Selbstbestimmung und die Stärkung des Individuums ins Zentrum der Bevölkerungspolitik. In Kairo wurden erstmalig sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte als Teil des Menschenrechts auf Gesundheit festgeschrieben.
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