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Herzblut und ein schneller Beat

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"Ich mache gerade einfach das, was sich gut anfühlt", sagt Amadea.

(Foto: Samantha Bermudez)

Von Lisa Miethke, München

Kaum zwei Jahre ist es her, da war Amadea Ackermann Pop-Hoffnung der Junge-Leute-Seite der SZ. In einem Interview sagte sie: In Zukunft hoffe sie, mit ihrer Musik mehr Menschen zu erreichen. Seitdem hat sich viel getan. Mit ihrem Soloprojekt Amadea erreicht die junge Münchnerin auf Spotify heute mehr als 580 000 monatliche Hörer. Ihr erfolgreichstes Lied zählt über eine Million Klicks. Und diesen Sommer wird sie auf dem Puls-Open-Air des Bayerischen Rundfunks und dem Splash Festival auf der Bühne zu sehen sein - neben deutschen Musikgrößen wie Badmómzjay, Nura und Luciano.

"Ich habe von vorne bis hinten sehr viel Glück gehabt", sagt Amadea heute. Sie sieht das alles eher mit Bescheidenheit. Dabei steckt viel Herzblut hinter ihrem Erfolg, die Musik begleitet sie immerhin schon ihr Leben lang. Bereits als Dreijährige begann sie zu singen, später dann auf Schulkonzerten, in einer Bigband und einer Coverband. 2017 folgte der Sprung nach Amerika, sechs Monate lang lebte sie in Boulder im Bundesstaat Colorado, wo sie unter anderem in Musicals auftrat. Zurück in der Heimat begann Amadea ein Jungstudium an der Hochschule für Jazzgesang in München. Und fast wäre sie dort auch geblieben. Bis sie München in Richtung Berlin verließ, weil ihr Lieblingsdozent dazu riet.

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"Er meinte zu mir, wenn ich in Deutschland etwas reißen will, muss ich dorthin gehen", erzählt Amadea. Ob ihr Dozent damit recht behält? Niemand weiß das. Zumindest aber kann sich die Musikerin seitdem kaum über ausbleibenden Erfolg beklagen. Seit 2018 schreibt und produziert sie ihre eigenen Songs, neben ihrem Soloprojekt Amadea begann sie vor einem Jahr, als Dilla auch deutsche Musik zu machen. Angefangen habe das eigentlich als ein reines Spaßprojekt, sagt Amadea. "Meine englischen Texte sind tiefgründiger und ernster als meine deutschen. Dilla ist eher eine künstlerische Figur, da geht es nicht nur primär um Musik."

Sondern etwa um Club-Höhepunkte, in denen sich alles aufzulösen scheint, angetrieben von Alkohol und anderen Rauschmitteln. Für viele junge Menschen ist ein exzessives Feierleben wünschenswert, wenn nicht sogar ein Muss. Dass diese Momente auch gefährlich sein können, davon erzählt Amadea in ihrem Song "unter ihrem dress". Ununterbrochen treibt darin ein schneller Beat, bewegt zum Tanzen. Darüber legt sich Amadeas unverkennbare Stimme, sie klingt fast wie in Trance. Als sie zu dem Song auf der Social-Media-Plattform Tiktok ein Video hochlud, sei dieser "quasi über Nacht" viral gegangen. Besonders junge Frauen hätten sich von dem Song angesprochen gefühlt, so erzählt es Amadea zumindest. Wo ihr Weg in Zukunft hinführen wird? So genau weiß sie das noch nicht. "Ich mache gerade einfach das, was sich gut anfühlt", sagt Amadea.

Amadea
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