Bei ADS ist das Symptom der Hyperaktivität, des gesteigerten Bewegungsdrangs - also das H in "ADHS" - kaum oder gar nicht vorhanden, wodurch sich die Auffälligkeit vor allen Dingen durch Konzentrationsschwierigkeiten und geminderte Impulskontrolle zeigt. Aber: ADHS bei Erwachsenen findet, vereinfacht ausgedrückt, meistens deutlich mehr im Inneren als im Äußeren statt. Das heißt: Das Symptom der Hyperaktivität steht bei betroffenen Erwachsenen selten im Vordergrund und äußert sich bei vielen vor allem durch das Gefühl innerer Unruhe. Das wird dann beispielsweise durch nervöses Tippeln mit dem Fuß oder Herumfummeln mit den Händen nach außen getragen.
Was passiert bei Betroffenen von ADHS und ADS im Gehirn?ADHS oder ADS sind keine Verhaltensstörungen, sondern begründen sich durch eine veränderte Biochemie im Gehirn. Bei Menschen mit AD(H)S besteht ein Ungleichgewicht der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin. Diese Neurotransmitter tragen dazu bei, die Aufmerksamkeit und Konzentration sowie die Motivation und Belohnung zu steuern. Konkret wurde in Untersuchungen festgestellt, dass Dopamin bei Menschen mit ADHS schneller abgebaut wurde als bei neurotypischen Personen. Außerdem ist bei Menschen mit ADHS auch der Teil des Gehirns in seiner Funktion gehemmt, der die einströmenden Informationen bewertet, kontrolliert und weiterleitet. Das Gehirn kann deswegen nur schlecht zwischen wichtigen und unwichtigen Informationen unterscheiden, was Betroffene leicht ablenkbar und unaufmerksam macht. Diese Besonderheit nennt man Reizfilterstörung.