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Meine Maske und ich

Handy, Geldbeutel, Schlüssel - ah fuck, Maske vergessen. Jeden Tag tragen wir brav unsere Schutzmasken, dabei können Masken noch so viel mehr. Vor allem in der Musik findet sie viel Ausdruck, ob in den Lyrics oder als Identifikationsmerkmal von Musikern. Wir haben euch das wichtigste zu „mask music" zusammengetragen und eine Playlist erstellt. von Lena Eggert und Isabella Scholz

Eine Sache, die seit fast einem Jahr nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken ist, sind Masken. Egal ob beim Einkaufen oder Zugfahren. Überall ist sie dabei. In Bayern muss ab kommender Woche sogar jeder eine FFP2-Maske beim Einkaufen im Supermarkt und in den öffentlichen Verkehrsmitteln tragen.

Doch woher kommt die Maske eigentlich?

Ihren Ursprung hat die Maske in Riten und religiösen Kulten. Dabei ist die Maske, die das Gesicht bedeckt nur ein Teil dessen was in den meisten Kulturen darunter verstanden wird. Das gesamte Kostüm gehört zur Maskierung für rituelle Tänze, bei denen Schutzgötter angebetet oder böse Geister abgeschreckt werden. Die Träger:innen einer Maske galten dabei nicht nur als verkleidete Menschen, sondern waren die angesprochenen Geister und Ahnen im Ritual selbst. Deswegen wurden die Masken oft nach bestimmten rituellen Vorschriften hergestellt.

Auch in der Musik taucht die Maske immer wieder an verschiedenen Stellen auf. Vor allem im Rap stolpert man häufig über den Begriff Maskenrapper:in. Zu nennen wären hier beispielsweise Marsimoto, Daft Punk oder die Rapperin Antifuchs. Diese Musiker:innen maskieren sich sowohl in der Öffentlichkeit als auch in ihren Musikvideos. Die Maske ist Teil ihrer künstlerischen Identität.

Aber warum verstecken Künstler:innen sich?

Dafür gibt es unterschiedliche Erklärungen. Rapper Karuzo der Hip-Hop-Crew Genetikk sagt beispielsweise:

Unsere Maskierung führt eigentlich sogar zu einer viel engeren Verbindung zwischen unseren Gedanken und unserer Musik, weil ein Gesicht im Prinzip immer von den Inhalten ablenkt.

Das französische Künstler-Duo Daft Punk sagt bewusst, dass sich die Fans auf ihre Musik konzentrieren sollen und nichts anderes. Denn heutzutage spielen Aussehen und Image oft eine so große Rolle, dass die Kunst dahinter ganz vergessen wird.

Einiger Künstler:innen nutzen die Maske wiederum, um ihr Alter-Ego auszuleben, wie beispielsweise Marteria mit Marsimoto. Er ist dadurch freier in der musikalischen Gestaltung und kann experimentieren und neue Sounds ausprobieren.

Sido, der wohl der prägendste deutsche Künstler mit Maske ist, hat diese mittlerweile abgelegt, weil er wie er sagt "mehr als seine Maske" ist und "der Kerl darunter genauso interessant ist".

Anonymität vs. Wiedererkennungswert

Zahlreiche Künstler:innen verspüren jedoch den Wunsch nach Anonymität. Einer der Hauptgründe dabei ist, sich im privaten Leben in der Öffentlichkeit frei bewegen zu können, ohne erkannt zu werden. Ein weiterer Grund für Anonymität ist auch der Schutz vor beispielsweise einer kriminellen Vergangenheit (z.B. AK Außer Kontrolle).

Auch in der DJ-Szene versteckt sich einer der größten Player hinter einer Maske: Marshmello. Bei ihm ist die Maske zum Großteil eine Vermarktungsstrategie. Das Riesenmarshmallow mit niedlichem Smileyface hat einen eindeutigen Wiedererkennungswert und auch der dazugehörige Künstlername lässt sich so schwer vergessen.

Doch die Maske spielt nicht nur im äußeren Erscheinungsbild bestimmter Künstler:innen eine wichtige Rolle. Auch in unzähligen Songs wird das Motiv der Maske verwendet. Dabei reicht die Bandbreite von HipHop und Rap Lines in denen die „ski mask" aufgesetzt wird, um Banken zu überfallen bis zur Maske als emotionaler Fassade, die selbst in Helene Fischers Lyrics nicht zu kurz kommt.

Einige dieser Songs haben wir für euch in einer Playlist zusammengestellt:

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