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Trump nimmt liberalen Amerikanern die Lust am Flirten

Seit Trumps Wahlsieg sind viele Liberale nicht mehr in der Stimmung für Romanzen, wie ein amerikanisches Single-Portal registriert hat. Im Gegenzug steigt das Interesse an anderen Dingen.

Der neue US-Präsident Donald Trump schlägt den Liberalen in den USA aufs Gemüt. So sehr, dass ihnen sogar die Lust am Flirten vergeht. Das soll eine Umfrage unter 1800 Nutzern von Match.com zeigen – einer Dating-Plattform der US-Firma IAC, zu der auch Tinder und das Videoportal Vimeo gehören. Dort gaben 29 Prozent der liberal eingestellten Singles an, nach Trumps Wahlsieg deutlich weniger Interesse an Dates zu haben.

Das belegten auch die Nutzerzahlen der Seite, wie das Newsportal Vox.com berichtet. Singles, die sich selbst als liberal bezeichnen, seien im Januar weniger aktiv gewesen – und das, obwohl der Januar sonst als einer der stärksten Monate gilt. Sie kontaktierten demnach seltener andere Singles und besuchten nicht mehr so häufig fremde Nutzerprofile.

Während das Interesse an Flirts sinkt, steigt zugleich die Angst um die eigenen Sicherheit. Den Schluss lässt zumindest die höhere Nachfrage nach Waffen zu. Das FBI registrierte am Black Friday Ende November kurz nach der US-Wahl so viele Anfragen auf dem Waffenmarkt wie noch nie an einem Tag – mehr als 185.000. 

Notfall- und Überlebenspakete sind stärker gefragt

Darunter würden sich immer häufiger Menschen mit liberaler Gesinnung befinden, behauptet der Liberal Gun Club (LGC), ein Verein für linksliberale Waffenliebhaber in den USA. Allein in den ersten Wochen nach der Wahl soll die Mitgliederzahl des Klubs um zehn Prozent gewachsen sein. 

Auch würde der LGC seitdem deutlich mehr Anfragen verzeichnen. „Wir sehen, dass sich die Menschen mehr um ihre Sicherheit sorgen“, sagte LGC-Sprecherin Lara Smith dem NPR, einem Zusammenschluss amerikanischer Radiosender. Schuld daran sei die aufgeheizte Rhetorik im Wahlkampf gewesen. Extreme Randgruppen würden gefühlt zu mehr Hassverbrechen animieren. 

Einige malen sich sogar schon Untergangsszenarien aus. Verkäufer von Notfall- und Überlebenspaketen freuen sich seit Wochen über stark steigende Absatzzahlen – darunter Eric Pinkerton vom kanadischen Online-Versandhaus Rapid Survival. „Unsere Verkäufe in die Vereinigten Staaten haben sich seit der Wahl von Donald Trump verdoppelt“, sagt er. Funkgeräte und Tabletten zur Wasseraufbereitung würden derzeit besonders gut laufen.

Trump-Anhänger scheinen hingegen auf Wolke sieben zu schweben. Singles aus Bundesstaaten, die im November mehrheitlich für den neuen US-Präsidenten gestimmt haben, sollen seit der Wahl deutlich stärker an Dates interessiert sein.

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