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Interview

Ein Flashmob und seine Folgen

Ein scheinbar normaler Samstag in den Münchner Riem Arcaden – bis die Band „VoXXclub“ beginnt, ihren neuen Song „Rock mi“ zu performen. Unangekündigt. Scheinbar spontan. Der  „Flashmob“   war eigentlich der Videodreh des Songs und begeistert auf YouTube die Zuschauer.

Nachdem ihr Mitte März euer Video bei YouTube hochgeladen habt, kommt man nicht mehr an euch vorbei. Auf Facebook wird euer Video von sehr vielen Nutzern geteilt und dadurch an Freunde weitergeleitet. Rasend schnell hat es sich verbreitet. Aber seit wann gibt es VoXXclub?
Seit fast drei Jahren. Den Namen VoXXclub haben wir aber erst seit ungefähr einem Jahr. Wir haben fast ein halbes Jahr rumgetan bis wir endlich den richtigen Namen gefunden haben.

Wie seid ihr auf den Namen VoXXclub gekommen?
Naja, Vox heißt ja auf Lateinisch Stimme und Club ist irgendwie retromäßig. Außerdem gehen wir alle in Clubs und singen einfach gerne zusammen – wie ein Club eben. Und die zwei x – einfach weil’s cooler ausschaut.

Wie habt ihr euch zu einer Band zusammengefunden?
(Alle schmunzeln) Also, das war so, der Julian und der Michi haben zusammen in einer WG gewohnt. Der Flo hatte zwar seine eigene Wohnung, aber war trotzdem immer da. Bini ist dann über eine Mitfahrgelegenheit dazu gekommen. Die Schweizer haben wir dann irgendwann beim Skifahren kennen gelernt. Durch die vielen Feiern in der WG sind dann alle zusammen gekommen. Da wurde die ein oder andere Nacht durchgefeiert und so hat alles angefangen. Der Kern von damals ist VoXXclub von heute, sagen wir immer.

Zurück zur Band. Woher kommt ihr eigentlich genau?
Der Bini ist ein waschechtes Münchner Kindl. Julian kommt aus Mannheim, wohnt jetzt aber in München. Flo ist gebürtiger Mainzer, aktuell aber Wahl-Wiener. Genauso wie der Michi. Der kommt ursprünglich aus Vorarlberg. Christian und Stefan kommen aus der Schweiz. Christian vom Hasliberg und Stefan aus Basel.
Kurz und knapp: zwei Münchner, zwei Schweizer und zwei Österreicher. Quasi international. Wir wollen jetzt aber alle zusammen in München in eine WG ziehen. Wir sind schon am Suchen.

Von eurem Musikstil sagt ihr, dass es VolXpop (alpenländischer Pop) ist. Bezeichnet es selbst als Volksmusik 2.0 – das ist schon sehr besonders. Eurer Album „Alpin“ ist gerade erst erschienen, aber schon jetzt sehr erfolgreich.  Woran liegt das?
Wir hatten sehr lange Zeit, um das Album aufzunehmen. Wir waren zwei Jahre im Studio. In dieser Zeit ist alles sehr gereift. Das hat der Musik gut getan. Außerdem sind wir alle unterschiedliche Typen und dadurch konnten wir den Songs unseren persönlichen Stempel aufdrücken. Es hat richtig Spaß gemacht, mit den Titeln zu arbeiten.

Auf eurem Album sind zwölf Lieder. Elf davon sind ge-
covered. Warum habt ihr euch für diese Titel entschieden und wie genau hat die Entscheidung sattgefunden? Wart ihr euch gleich einig?
Jeder von uns hatte eine ewig lange Liste mit den Titeln, die er gerne mit aufs Album bringen würde. Dann haben wir uns getroffen und versucht, zusammen zu kommen. Wir hatten 100 Titel in der engeren Auswahl. Da ging’s ab, wie bei wie bei einer Papstwahl – am Ende haben die Lederhosen geraucht und wir haben uns entschieden.

Warum singt ihr A-Capella?
Wir wollen einfach Freude verbreiten, das geht mit A-Capella super. Außerdem haben wir so immer unsere Instrumente dabei. Egal wo wir sind, können wir Musik machen. Wir können uns zum Beispiel in eine Kneipe setzten und einfach anfangen.
Oder euch in ein Einkaufszentrum stellen und jeden in euren Bann ziehen? Flo, Du warst der Erste beim Flashmob, der den Takt angegeben und sich sofort auf die Bank gestellt hat. War das nicht eine riesige Überwindung?
Doch, total. Aber deswegen hatte ich ja einen Knopf im Ohr. Die Nervosität war da, aber ich hab einfach losgelegt und dann wars einfach nur noch genial.

Hand aufs Herz. War es wirklich ein Flashmob oder ein ganz professionell aufgezogener Videodreh?
Es war wirklich ein Flashmob. Wir haben es zwar mehrmals gemacht, aber wir haben immer eine halbe Stunde gewartet, bis das Publikum komplett gewechselt hat. Und die Kameras waren ja auch nicht offensichtlich, sondern überall versteckt.

Woher könnt ihr so gut Schuhplattln?
Wir haben ja alle eine Musical-Ausbildung. Da hat man auch Tanzunterricht. Stundenlang sind wir an der Ballettstange geklebt. Aber auch Volkstanz gehört da dazu und daher können wir Schuhplattln.
Genauso wie die Tänzer bei Eurem Flashmob. Das waren ja unter anderem die Tänzerinnen und Tänzer von der Faschingsgesellschaft Gleisenia aus Unterhaching. Wie seid Ihr denn auf die Gleisenia gekommen?
Das war über einen Internetaufruf. Wir hatten das im Internet ausgeschrieben und da hat sich dann einer von denen gemeldet und die alle mitgebracht. Das war super und hat dann wirklich richtig Spaß gemacht.

Das sieht man, sicherlich auch ein Grund warum das Video so beliebt ist. Wie habt ihr euch gefühlt, als das Video so erfolgreich angelaufen ist?
Wir haben am Anfang gesagt, es wäre super, wenn wir 10.000 Klicks bekommen. Mit einem solchen Erfolg haben wir nicht gerechnet. Jetzt könnten es eine Millionen werden. Wir wurden sogar schon am Skilift und im Fitnessstudio angesprochen. Das ist schon cool.

Was sind Eure Ziele mit VoXXclub?
Eine lange, gemeinsame Zeit als Band, die großen Hallen in Deutschland, Österreich und der Schweiz füllen und einfach mit dem und von dem was wir da machen leben zu können. Und natürlich den Spaß nicht zu verlieren!

Seid ihr wirklich immer so harmonisch untereinander?
Klar gibt es bei uns immer mal wieder Zickereien. Nach einem gemeinsamen Bier ist dann aber alles gleich wieder in Ordnung. Außerdem hat der Michi uns erst Anti-Aggressions-Bälle gekauft. Die sind super! Damit bewerfen wir uns.

Vielen Dank für das Interview.

Abschließend haben die drei anwesenden Jungs (Flo, Bini und Julian) von VoXXclub ein exklusives Ständchen für die HALLO-Leser gesungen. „S’Leben is wia a Traum“ wurde in abgespeckter Version performed. Zu sehen ist das Video auf der Facebook-Seite des HALLO-Verlags, www.facebook.com/
HalloVerlagWochenzeitung.     Dort gibt es auch das Flashmob-Video der VoXXclub-Jungs  (www.facebook.de/ voxxclub).
     L.Pettenkofer