Lars Sobiraj

Online-Journalist, Bergisch Gladbach

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Western Union blockiert offenbar Kryptowährungen

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Der Finanzdienstleister Western Union blockiert offenbar neuerdings Transfers, sobald sie etwas mit Kryptowährungen zu tun haben. Man könne dies nicht mit den internen Vorschriften des Unternehmens vereinbaren, lautete die Begründung. Dies wurde kürzlich den Mitarbeitern des international tätigen Online-Handelsplatzes Kraken mitgeteilt.


Wie wir bereits berichteten, äußerte sich der technische Geschäftsführer David Thompson im Sommer dieses Jahres durchaus positiv in Hinblick auf die Blockchain-Technologie und auf Kryptowährungen. Western Union (WU) sei laut Thompson für den Zeitpunkt gerüstet, wenn man sich eines Tages nicht mehr vor digitalen Währungen verschließen könne.


Das Posting des Kraken-Supports bei Reddit spricht nun ein halbes Jahr später eine andere Sprache. Mitarbeitern von Kraken wurde von Western Union mitgeteilt, dass man Transaktionen nicht mehr durchführt, sobald sie offenkundig etwas mit Kryptowährungen zu tun hätten. Dies würde den Leitlinien des Unternehmens widersprechen, weswegen die Transaktion gestoppt wurde. Das Guthaben wurde folglich von Western Uniton im vollem Umfang an den Absender zurückerstattet, wie das News-Portal Cointelegraph berichtet.

Wir sind seit Mittwoch Vormittag mit der Presse- und Kommunikationsabteilung der britischen Niederlassung per E-Mail im Kontakt, um eine Aussage aus erster Hand zu erhalten. Die Antwort trudelte erst heute Nacht ein, weil sie zunächst von der Konzernmutter in den USA eingeholt werden musste. Auf meine konkrete Anfrage wegen Kraken geht die E-Mail nur sehr oberflächlich ein, die Marketingmitarbeiterin von WU hat ihre Hausaufgaben gemacht.


"Western Union does not offer crypto-currencies as a payment option today. We are open to exploring new business opportunities, particularly those that give us the opportunity to offer more choices to consumers. The options we choose will need to be legitimate and widely acceptable for consumer use.

We are actively monitoring developments in this space. Western Union has invested in the Digital Currency Group and this provides us access to industry-leading insights and companies that are active in these types of technologies."


Das kann wie bei offiziellen Statements üblich, alles oder auch nichts bedeuten, es ist zumindest kein Dementi. Wenn sich die Aussage der Kraken-Mitarbeiter bestätigt, hätte dies sicher einige negative Auswirkungen auf Anbieter wie Coinbase, Kraken & Co. Oder aber die Verbraucher gehen irgendwann dazu über, ihre Transfers in die Dritte Welt gänzlich mittels einer Kryptowährung durchzuführen. Natürlich ist dies alles andere als barrierefrei. Das Geld kommt via Bitcoin auch nicht binnen weniger Minuten an. Doch in Hinblick auf die Gebühren wäre dies ohne Zweifel sehr attraktiv. Western Union stand in den vergangenen Jahren immer wieder in der Kritik, ihren Kunden hohe Gebühren für ihre vergleichsweise schnellen Transfers in Rechnung zu stellen.

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