Laut dem Schweizer Zentralbankchef Thomas Jordan stellen Kryptowährungen keine Währungen im klassischen Sinne dar, sondern sollten vielmehr als Anlageklasse begriffen werden. Schon in der Vergangenheit hatte er sich mehrfach mit dem Thema Kryptowährungen und der dahinterliegenden Technologie auseinandergesetzt.

Wie der Nachrichtendienst Reuters berichtet, äußerte sich der Schweizer Ökonom Thomas Jordan vergangenen Donnerstag erneut kritisch zum Thema Kryptowährungen. Jordan, der als Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vorsteht, sagte, dass Zentralbanken das Thema Kryptowährungen sehr intensiv untersuchen würden. Er persönlich sehe diese mehr als eine Form der Geldanlage und nicht als Währung an.

Es sei wichtig zu erwähnen, dass dies keine Frage von Technologie sei, sondern die Frage, wer Zugang zum Geld der Zentralbanken habe und in welcher Form, so Thomas Jordan. Der SNB-Präsident geht davon aus, dass digitale Währungen das Finanzsystem möglicherweise stark beeinflussen können. Deswegen sei es sehr wichtig, dass Zentralbanken diese Angelegenheit sorgfältig untersuchen, betonte Jordan im Rahmen seines Referats an der Universität Basel.

Im Dezember 2013 gab Jordan noch gegenüber der Agentur Keystone bekannt, er gehe nicht davon aus, dass Bitcoin relevant für den Schweizer Zahlungsverkehr sein wird. Zudem glaube er auch nicht, dass sie eine Bedrohung für die dortige Geldpolitik darstellen würden. Doch der Schweizer Ökonom hat sich in den letzten Jahren nicht durchgehend negativ geäußert.

So sprach Jordan in Genf Ende September 2016 davon, dass es möglich wäre, dass es mit dezentral organisierten Kryptowährungen und Zentralbanken am Ende vielleicht zwei koexistierende Technologien geben wird, die sich vielleicht sogar gegenseitig ergänzen. Allerdings könnte der Finanzsektor von der Blockchain und der damit verbundenen Distributed-Ledger-Technologie „auf den Kopf gestellt werden", warnte Jordan seine Zuhörer auf der Sibos Konferenz.

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