Die Bayern suchen einen neuen Trainer. Aber was müssen Führungskräfte im Spitzenfußball können? Ein Headhunter erklärt, weshalb ein Coach kaufmännisches Verständnis mitbringen muss und wie er Vereine bei der Suche unterstützt.
Ein Interview von Lars Graue
SPIEGEL: Herr Hochhaus, Sie sind Personalberater, spezialisiert auf das Sportbusiness, und helfen Fußballklubs unter anderem bei der Auswahl von Trainern. Ihr Unternehmen hat auch schon mit dem FC Bayern zusammengearbeitet – der Klub sucht gerade einen Nachfolger für Thomas Tuchel. Hat Max Eberl schon angerufen?
Hochhaus: Das würde uns natürlich sehr freuen. Aber nein, das hat er nicht. Es ist richtig, dass wir fast mit allen Klubs aus der Ersten und Zweiten Bundesliga bereits zusammengearbeitet haben. Aber nicht nur bei der Personalsuche, sondern auch im Bereich Organisationsentwicklung.
SPIEGEL: Wenn er angerufen hätte: Was wäre ihr Ratschlag gewesen?
Hochhaus: Ich würde jedem Anrufer und auch Max Eberl empfehlen, das Anforderungsprofil für den Trainer sehr genau zu erarbeiten und ein einheitliches Verständnis dafür mit den weiteren Entscheidungsträgern zu schaffen. Zudem ist es wichtig, sich nicht zu sehr von außen, Zeitdruck oder aktuellen Emotionen leiten zu lassen. Häufig wird ein Trainer nach Bauchgefühl oder Sympathie ausgewählt. Unser Ziel ist es, das Bauchgefühl an das Ende eines strukturierten Auswahlprozesses zu schieben, nicht an den Anfang.