Der hessische Fußball hat ein Nachwuchsproblem: bei den Schiedsrichtern. Längst wird gegengesteuert. Funktioniert das? Ein Besuch an der Basis.
Wütendes Geschrei ertönt vom Spielfeldrand der Heimmannschaft in einem Fußballspiel der Kreisliga B Hanau. Ein Spieler war nach einem Zweikampf an der Außenlinie gefallen – die Pfeife des Schiedsrichters bleibt stumm. Aus dem kollektiven Geschrei sticht allmählich das des Gefoulten heraus. Er hört nicht auf, genau wie der Regen an diesem Donnerstagabend.
Die Ersatzspieler und Betreuer lassen ihrem Frust über den Schiedsrichter – nicht etwa über dessen Entscheidung – freien Lauf. Allmählich setzt der Schock ein. Fünf Minuten späterliegt ihr Kamerad noch immer auf dem Boden, das Bein auf der Kühlbox abgestützt. Es nützt nichts, einer ruft den Rettungswagen.
Angepfiffen wird danach nicht mehr.Trotz stiller Pfeife steht der Schiedsrichter seit der Verletzung im Scheinwerferlicht, das dem Sportplatz zur Fortsetzung des Spiels eigentlich fehlt.
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