Die Wiedervereinigung fand auf den Dancefloors Berlins statt und Techno war eine der treibenden Kräfte, die aus der geteilten Stadt eine vereinte machten. Das ist ein schöner Mythos, der auch zum 30. Jubiläum zum Tag der Deutschen Einheit von der Stadt Berlin aufgenommen wird. Dieser wird von einer durch Kultursenator Klaus Lederer (DIE LINKE) angestoßene Initiative zum ' Tag der Clubkultur' umgetauft. Das Prinzip: Clubs und Kollektive aus der Stadt konnten sich mit Konzepten bewerben, 40 davon wurden ausgewählt, mit jeweils 10.000 Euro prämiert und werden am 3. Oktober unter den geltenden Auflagen umgesetzt.
Eine schöne Geste, die obendrein mit einer Finanzspritze für eine Branche einhergeht, die von der Chefetage bis zu den RunnerInnen seit nunmehr über einem halben Jahr auf dem Trockenen sitzt und das vermutlich weiterhin tun wird, bis ein regulärer Betrieb wieder möglich ist. Wenn sie denn nicht zwischendurch schon Insolvenz anmelden muss, weil die VermieterInnen ihr im Nacken sitzen und alle Mietstundungen den Schuldenberg nur anwachsen lassen.
Der Tag der Clubkultur und das darin ausgeschriebene Preisgeld haben einen sonderbaren Beigeschmack und das nicht nur, weil sich subkulturelle Institutionen aus Existenznöten heraus für ein buchstäblich staatstragendes Ereignis einspannen lassen.
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