Sultan Qabus begrüßt die ankommenden Gäste am Flughafen von Maskat, der Hauptstadt des Omans. Nicht höchstpersönlich, doch sein Abbild blickt mit väterlicher Miene auf die Besucher herab, die in der Ankunftshalle in einer Schlange stehend auf ihr Visum warten. Den traditionellen Krummdolch „Khanjar" trägt er im Hosenbund, sein weißer Bart ist fein säuberlich gestutzt, die Hände hat er übereinander gefaltet. Das Porträt des Autokraten, sorgfältig gerahmt, ist eines von Abertausenden, die das alltägliche Leben der Menschen in Oman begleiten. An Wänden von Cafés und Geschäften, in Hotelfoyers und Supermärkten. Es prangt an Häuserfassaden und ziert Souvenirs in den Andenkenläden der Souks.
Der Monarch ist allgegenwärtig. Das Volk ist ihm treu ergeben, bejubelt seinen Sultan manchmal gar mit kindlichem Eifer, seine Beliebtheit konnte auch der arabische Frühling nicht trüben.
Seit mehr als 40 Jahren ist Qabus Staatsoberhaupt, Ministerpräsident, Außenminister und Oberbefehlshaber der Streitkräfte und der Polizei. Ein absolutistischer Monarch, der das Land im rasanten Tempo aus dem arabischen Mittelalter in die westliche Moderne geführt hat - und die mangelnden politischen Mitsprachemöglichkeiten aufgrund seiner imposanten Leistung vergessen ließ. Das „schwarze Gold", das aus dem trockenen Wüstenboden emporquillt, machte das Sultanat zu einem reichen Land. [...]
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