Das Urteil gegen Medienmogul Harvey Weinstein war im Jahr 2020 ein Meilenstein für MeToo. Die jetzige Aufhebung zeigt, wie schwer strukturelle sexuelle Gewalt bewiesen werden kann. Aber sie bedeutet keinen Rückschlag für die Bewegung - im Gegenteil, kommentiert Kira von der Brelie.
Donnerstag war ein harter Tag für Betroffene von sexueller Gewalt und Machtmissbrauch. Wegen Verfahrensfehlern hat New Yorks Oberster Gerichtshof ein Urteil gegen Ex-Filmproduzent Harvey Weinstein (72) aufgehoben. Das Urteil galt als Meilenstein der MeToo-Bewegung. Seine Aufhebung zeigt, wie schwierig es ist, strukturellen sexuellen Missbrauch zu beweisen. Aber die Erfolge von MeToo hängen nicht von dem Schicksal eines einzelnen Mannes ab - selbst, wenn es sich um MeToo-Symbolfigur Harvey Weinstein handelt.
Ganz klar, das Weinstein-Urteil aus dem Jahr 2020 war wegweisend für MeToo - auch, weil er in erster Linie auf Basis der Aussagen von betroffenen Frauen für schuldig befunden wurde, obwohl Weinstein seine Unschuld beteuerte. Allerdings betreffen einige Aussagen von Zeuginnen Taten, die gar nicht angeklagt waren.
Die Staatsanwaltschaft wollte damit zeigen, dass Weinsteins Taten einem Muster folgen. Dass er nicht nur 2006 eine Produktionsassistentin zum Oralsex zwang und 2013 eine andere Frau vergewaltigte, wie in dem besagten Prozess angeklagt - sondern dass Weinstein sich Frauen gegenüber grundsätzlich übergriffig verhielt. Für das New Yorker Gericht nun Grund genug, neu zu verhandeln. Ist MeToo damit gescheitert? War jetzt alles umsonst?
....den ganzen Text lesen: https://www.rnd.de/wissen/metoo-ist-groesser-als-das-schicksal-eines-mannes-4FEGZXJW75CCBNBJ4PXXUWSM...
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