Eine Scheidung nach 44 Jahren, eine Affäre und ein Gefühl, wie jeden Tag Valentinstag. Drei Menschen berichten, wie die Rente ihre Beziehung verändert hat. Protokoll: Kira von der Brelie
"Die Rente ist für die Beziehung wie eine neue Seite aufschlagen"
Peter Torgau*, 63 Jahre, ehemaliger Polizeibeamter in leitender Position
Die Rente ist nicht nur ein neuer Abschnitt, sie ist ein ganz neues Leben. Für die Beziehung ist das wie eine neue Seite aufschlagen. Am Anfang der Rente haben wir uns gegenseitig immer wieder kleine Geschenke gemacht. Als ob jeden Tag Valentinstag wäre. Wahrscheinlich hatten wir beide ein bisschen Sorge, dass der neue Alltag unsere Beziehung belasten könnte.
In unserem Bekanntenkreis haben sich drei Paare nach Renteneintritt scheiden lassen. Ich glaube, es ist wichtig, sich mit dieser Veränderung bewusst auseinanderzusetzen, damit man nicht in ein Loch fällt. Was würde mir, was würde uns Spaß machen? Wie können wir unsere Zeit verbringen? Und was ist wirklich machbar? Klar – nicht alles ist planbar, aber einiges schon.
Wir sind zwar schon elf Jahre ein Paar, aber unsere Unterschiedlichkeit ist uns erst in der Pensionierung so richtig aufgefallen. Ich stehe zum Beispiel früh auf, meine Frau ist Langschläferin. Da mussten wir uns erst mal neu sortieren. Jetzt treffen wir uns in der Mitte: Ich bleibe etwas länger liegen, sie steht früher auf. So können wir trotzdem zusammen frühstücken. Auch den Haushalt teilen wir seit der Pensionierung einfach durch zwei.
Wir planen Zweisamkeit gezielt. Nicht wochenweise, aber von Tag zu Tag. Wir verabreden uns für ein romantisches Dinner oder auch für Sex. Man denkt immer, in der Rente hat man dafür doch den ganzen Tag Zeit. Aber es geht nicht darum, die Zeit zu haben, sondern darum, sie sich zu nehmen. So lassen wir uns bewusst auf Intimität ein. Und das läuft überraschend gut....
....den ganzen Text lesen: https://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2024-02/ruhestand-partnerschaft-rente-zusammenleben-erfahrung
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