„11 Freunde“ lassen mit Fußballprominenten die vergangene Saison Revue passieren – darunter Chefredakteur Philipp Köster Trainer Mirko Slomka, Sky-Kommentator Hansi Küpper und der frühere Fußballprofi Carsten Linke. Da kommt sogar ein bisschen Stadionfeeling auf.
Warum ist Mario Götze nicht im WM-Kader? Versteht man, wovon Schalke-Trainer Dominic Tedesco bei Pressekonferenzen redet? Und wie sieht die Bundesliga in GIFs aus? Mit dem zehnten Saisonrückblick ist das Magazin für Fußballkultur „11 Freunde" erstmals nach Hannover gekommen. Vor 500 Zuschauern im Pavillon lassen Chefredakteur Philipp Köster, Sky-Kommentator Hansi Küpper Trainer Mirko Slomka und der frühere Fußballprofi Carsten Linke die vergangene Saison Revue passieren.
Seit 18 Jahren erzählt das Magazin „11 Freunde", dass ursprünglich ein Fanzine war, humorvoll Geschichten rund um den Fußball und seine Fans - und das abseits der Spielergebnisse. Bis dahin war die Fußballberichterstattung in Deutschland vorallem geprägt durch den nüchternen Stil des „Kickers" und von „Sportbild".
Der unkonventionelle Stil des Fußballmagazins kommt an. Besonders der Liveticker hebt sich durch seinen flapsigen Humor von anderen ab: „Falls Sie gehofft haben, dass heute noch ein WM-Kader benannt wird, müssen wir Sie leider enttäuschen. Denn jetzt setzt Berti Vogts zu einer detaillierten Fehleranalyse des deutschen Fußballs an. Und er beginnt bei 1975" lautete etwa kürzlich eine Meldung zur Bekanntgabe des WM-Kaders. 2010 wurde der Ticker mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet, 2013 mit dem Grimme Online Award.
Stadionfeeling auf dem Podium
Auch der Ton auf dem Podium im Pavillon ist flapsig und geradeheraus. Man duzt sich, es wird gefachsimpelt und gewitzelt: „Es gab keinen triftigen Grund, Götze mitzunehmen: Die Saison war einfach nicht gut. Und die Hochzeit auch nicht", sagt Mirko Slomka grinsend. Und die 500 vorwiegend männliche Zuschauer johlen, ein paar tragen Trikots. Als der frühere Profi Carsten Linke auf die Bühne kommt, skandieren einige „Carsten Linke Fußballgott!" - ein bisschen Stadionfeeling.
Über die Videoleinwand flackern während des zweistündigen Gesprächs zum Beispiel Aufnahmen von Jogi Löw, wie er sich am Spielfeldrand erst die Hand in die Hose steckt und dann anscheinend daran riecht. Es gibt Videos von missglückten Einsätzen des Freistoßsprays und den HSV mit seinen zahlreichen Trainerentlassungen im Spiegel der Tagesschau. Unter ihnen auch Mirko Slomka. „Wenn schon mal ein Zeitzeuge da ist: Woran hat's gelegen, dass nach dir so viele Fehler gemacht wurden?", fragt Köster breit grinsend. Slomka lacht und erzählt dann von der luxoriösen Ausstattung des HSV. Nur: „Der einzige Raum der kein Fenster hatte, war das Trainerzimmer", sagt er. Und Köster pariert: „Damit du nicht flüchten kannst".
Von Kira von der Brelie