Beherztes Handeln kann Leben retten: Das erfuhr auch ein Krankenpfleger des Klinikums. Als er auf einem Weg plötzlich umkippte, setzte ein Passant sofort mit der Herzdruckmassage ein, bis der Notarztwagen eintraf. Der Mann wurde gerettet und seine berührende Geschichte wird an diesem Freitag auf dem Schlossplatz bei der Aktion „Ein Leben retten - 100 Pro Reanimation" als Film gezeigt. Einen Tag lang dreht sich dort von 10 bis 16 Uhr alles um das Thema Wiederbelebung. Die Schirmherrschaft hat Gesundheitsministerin Cornelia Rundt übernommen. Und auf Initiative des Klinikums unter Federführung von Prof. Dr. Andreas Weiland sind Johanniter, Malteser, Polizei, Berufsfeuerwehr, Leitstelle und Rotes Kreuz mit von der Partie. Sie alle erleben in ihrer Arbeit, dass Menschen aus Furcht, etwas falsch zu machen, lieber gar nichts machen. Und das, obwohl jede Sekunde zählt.
Prof. Weiland, Direktor der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie im Klinikum ist überzeugt davon, dass mehr Leben gerettet werden könnten, wenn mehr Menschen den Mut hätten, in solchen Fällen beherzt eine Druckmassage zu machen. Das zu lernen, sei eines der Ziele des Aktionstages am Freitag auf dem Schlossplatz, wo es von der Bühne heißen wird: „Sie haben es in der Hand."
So geht es etwa auch um folgende Fragen: Wie erkenne ich überhaupt einen Kreislaufstillstand? Wie funktioniert eine Wiederbelebung? Aber nicht nur Informationen werden an diesem Tag geboten. Es gibt überdies viele spannende Mitmachaktionen zur Wiederbelebung, Übungen am Dummy, Defibrillator-Vorführungen und auch Interviews mit Betroffenen.
Moderiert wird die Veranstaltung von Journalistin Kerstin Michaelis (Gesundheitsmagazin Visite, N III). Schüler zeigen den Erwachsenen, wie leicht es ist, zu helfen, und Schauspieler simulieren den Ernstfall und zeigen, wie eine Rettungskette funktioniert.
Es gibt aber auch eine „Erste-Hilfe-Rallye", bei der die Teilnehmer etwas gewinnen können. Ein Höhepunkt soll um 13 Uhr der „Flashmob Herzstillstand" sein, bei dem noch einmal bildlich vorgeführt wird, wie viele Leben gerettet werden könnten, wenn mehr Menschen als Lebensretter ausgebildet wären.
Die Organisatoren wünschen sich, dass am Ende des Tages mehr Menschen wissen, was in solchen Fällen zu tun ist und den Mut haben, beherzt die Druckmassage auszuüben.
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