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Gute Pestizide, schlechte Pestizide

Wir schreiben das Jahr 2031. Vor zehn Jahren hat das Schweizer Stimm­volk die Initiative "Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide" überraschend angenommen.


Nach der Übergangs­frist haben die Landwirte erfolgreich auf ökologischen Pflanzen­schutz umgestellt. Es fliegen und krabbeln wieder mehr Insekten über die Felder. Jeder Apfel, jedes Weizen­korn ist nun bio. Die Menschen müssen sich keine Gedanken mehr über gesund­heitliche Auswirkungen von Pestizid­rückständen im Grund­wasser und in ihren Lebens­mitteln machen. Die Initiative war ein voller Erfolg.


In einem Parallel­universum, ebenfalls im Jahr 2031, ebenfalls zehn Jahre nachdem die Schweizer Stimm­bevölkerung die Pestizid­initiative angenommen hat.


Nachdem synthetische Pestizide weggefallen waren, hatten die Landwirte keine effektiven Alter­nativen mehr, um Krankheiten wie Draht­würmer in Kartoffeln oder Erdflöhe in Zucker­rüben zu bekämpfen. Immer wieder kommt es zu Ernte­ausfällen, vor allem bei Kartoffeln, Rüebli und verschiedenen Kohl­sorten. Gemüse muss vermehrt importiert werden. Schweizer Land­wirte können im inter­nationalen Wettbewerb nicht mehr mithalten. Das Bauernhof­sterben wird immer schlimmer. Die Annahme der Initiative war ein Desaster.


Welches dieser zwei Szenarien ist wahrscheinlicher?


Welche Konsequenzen hätte eine Annahme der Pestizid­initiative, die vom Bauern­verband als "extrem" bezeichnet wird? Blüht der Schweiz das Ende der modernen Agrar­wirtschaft? Oder würde das neue Gesetz die ökologische Nach­haltigkeit der Land­wirtschaft sichern, wie die Initiantinnen versprechen?


Was sind die Argumente dafür und dagegen?

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