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So wurde 18 Stunden lange Verhandlung zum Erfolg

„Wichtig ist, dass jede Situation individuell ist. Für manche wirken 18 Stunden verhandeln lang, aber es braucht Zeit, Vertrauen zum Geiselnehmer aufzubauen. Nur so kann ich herausfinden, was der Entführer will", so der Experte.

„Der Mann muss sehr verzweifelt gewesen sein, dass er so agierte. Auch wenn er diese Entführung geplant hatte, ist er in einer Stresssituation. Daher ist es wichtig, dass man ihm Zeit gibt. Druck ausüben, kann schlimme Folgen haben."

Doch wie baut man in so einer prekären Situation eine Beziehung auf? „Jeder Mensch hat ein kleines Fenster, und als Verhandler muss ich schauen, dass ich dieses öffne, damit ich die Situation verändern kann", erklärt der Steirer.

Der Vater muss sehr verzweifelt gewesen sein, dass er sein Kind entführte. In solchen angespannten Situationen ist es wichtig, dass man auch dem Geiselnehmer Zeit gibt und Vertrauen aufbaut.

Eduard Hamedl, Ex-Verhandler bei der Polizei

In den Augen des ehemaligen Verhandlers war es von Vorteil, dass die Tochter im Auto war: „Der Vater wollte sicher nicht, dass dem Mädchen etwas passiert. Er hätte ihr gegenüber wohl keine Gewalt ausgeübt. Die Sicherheit der Geiseln steht immer im Mittelpunkt."

Wie die Verhandler Salman E. zum Aufgeben gebracht haben, ist nicht bekannt - vielleicht Ermüdung. „Aber ein müder Geiselnehmer kann genauso Gefahr bedeuten", warnt Hamedl.

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