We recommend: Andrew Bujalski, Regisseur.
In „Funny Ha Ha", dem Debütfilm des amerikanischen Regisseurs Andrew Bujalski, sitzt ebenjener seiner Protagonistin irgendwann als nervöser Arbeitskollege gegenüber - und gesteht in einem China-Restaurant seine Liebe. So schmerzhaft peinlich zwischen Unsicherheit und Übergriffigkeit changierend, dass man am liebsten umgehend ausschalten würde. Bujalskis Filme sind voller solcher Momente, die immer wieder und urplötzlich haarscharf an eigenen Erfahrungen vorbeischrammen und dabei mal amüsant, mal unaushaltbar wirken. Ansonsten passiert nicht viel, Freunde treffen sich und trinken miteinander, verlieben sich, können
die Liebe eines anderen nicht erwidern, sind verzweifelt und arrangieren sich dann wieder mit ihrem Alltag. Keine politischen Botschaften, keine Gesellschaftskritik und keine stilisierte Ästhetik werden hier vorangetrieben, die Filme konzentriere
n sich ganz auf ihre Figuren, die hier so ernst genommen werden wie selten im zeitgenössischen Kino. In den 90er Jahren hätte man Bujalskis Figuren wohl als Slacker bezeichnet, heute ernennt man ihn selbst zum König des Mumblecore, einem losen Verbund von Filmemachern, die mit improvisierten Dialogen, extrem kleinem Budget und hin und wieder echtem Filmmaterial arbeiten. Auf der Berlinale präsentierte der 35-jährige seinen vierten Langspielfilm, „Computer Chess" - und brach hier sowohl storytechnisch als auch visuell zum ersten Mal mit dem engen Bezug zur vermeintlichen Realität.
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