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Mittel und Ausdruck der Selbstermächtigung

Tatsäch­lich hätte es ohne diese Zeit­schrift keine Gale­rie und, zumin­dest in diesem Sinne, auch keine STURM-FRAUEN gege­ben: Die erste Ausgabe von „Der Sturm – Wochen­schrift für Kultur und die Künste“ erschien unter Herwarth Waldens Feder­füh­rung 1910: Eine schlichte, aber form­schöne Typo­gra­fie, ein biss­chen Erklä­rung, manch­mal etwas mehr Text, vor allem aber: Ein großer Druck, Abbild eines Kunst­werks befreun­de­ter oder in der Ausgabe bespro­che­ner Künst­ler. Sie war von Anfang an beides, oder viel­mehr alles, wie typisch für die Anfänge der Kunst­zeit­schrift: Lite­ra­ri­sche und poeti­sche Texte von Kory­phäen wie Arthur Rimbaud erschie­nen hier neben Drucken von Kunst­wer­ken; kriti­scher Austausch, poli­ti­sche Äuße­run­gen gegen das wilhel­mi­ni­sche Esta­blish­ment und dessen Kriegs­pläne und natür­lich auch Werbung für die eige­nen Arbei­ten hatten ihren jeweils eige­nen Anteil am Blatt. Das Medium bot die Möglich­keit zur Knüp­fung loser Netz­werke, lange bevor dieser Begriff zuneh­mend zur über­prä­sen­ten Losung nicht nur der digi­ta­len Bohème gereichte, von Berlin nach Zagreb, von Wien nach Amster­dam.


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