Karl Urban

Freier Wissenschaftsjournalist, Tübingen

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Wärmewende: Mit diesen Technologien können wir jetzt heizen

Wärmewende: Damit können wir in Zukunft heizen

Wärme kann aus dem Boden, vom Acker oder sogar dem Abwasserkanal gewonnen werden: Diese nachhaltigen Heizsysteme sind bereit für den breiten Einsatz.

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Gut die Hälfte der in Deutschland erzeugten Elektrizität im Jahr 2020 kam aus erneuerbaren Energien. Aber eines wird nun rund um den Ukrainekrieg, Sanktionen und den mittlerweile eingestellten Transport von Erdgas aus der Nord-Stream-Pipeline deutlich: Die Stromproduktion ist nur ein kleiner Ausschnitt eines viel größeren Bildes. Noch immer werden mehr als drei Viertel der Gebäude in Deutschland mit fossilen Rohstoffen beheizt, mit Erdöl und vor allem Erdgas.

Die Zahlen zeigen, wie stark die Wärmewende weiterhin hinter dem Umbau der Stromkraftwerke herhinkt. Und das, obwohl die Technologien für klimafreundliches Heizen mit erneuerbaren Energien längst bereit sind.

Wärmepumpen in allen Größen

Die Wärmepumpe ist in aller Munde, auch wenn der Ausbau momentan verlangsamt ist, weil globale Lieferketten ins Stocken geraten sind oder der Rohstoffbedarf steigt. Dazu braucht man außerdem nicht nur das Gerät, sondern auch Handwerkerinnen und Handwerker, die es installieren. Dass sie fehlen, liegt schon an der Ausbildung: Wärmepumpen spielen in Berufsschulen von Heizungsfachkräften verglichen mit Gas- und Ölöfen bis heute aber nur eine winzige Rolle, zeigt ein aktueller Bericht des Frontal-Magazins.

Und das, obwohl es sich um ein Erfolgsmodell handelt: Das Prinzip der Wärmepumpe wurde früh im 19. Jahrhundert entwickelt, gerade in Zeiten knapper fossiler Rohstoffe gab es größere Schübe. In der Schweiz wurden schon während des Zweiten Weltkriegs Wärmepumpen gebaut, weil das Land von feindlichen Mächten umzingelt war und nur schwer an Rohstoffe kam. Eine der historischen Anlagen versorgte bis zum Jahr 2001 das Züricher Rathaus, bevor sie durch ein neues Modell ersetzt wurde.

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