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Tausende gingen in Berlin mit Fridays for Future demonstrieren

Die Klima-Bewegung Fridays for Future ist am Freitag trotz Corona und wieder zu Demonstrationen für den Klimaschutz und die Energiewende auf die Straße gegangen. In Berlin fand die zentrale Kundgebung am Brandenburger Tor statt.

Am Vormittag waren in der Hauptstadt mehrere Fahrraddemos gestartet, deren Teilnehmer dann am Brandenburger Tor eintrafen.

Fridays for Future zufolge sind weltweit mehr als 3000 „Klimastreiks" registriert, allein in Deutschland sind demnach mehr als 400 Demonstrationen geplant. Mehrere Aktionen wurden auch in Brandenburg angekündigt. (dpa)

Das war der Klimastreik in Berlin am Freitag

Mehrere tausend Menschen haben am Freitagvormittag an einer Großdemonstration von Fridays for Future in der Haupstadt teilgenommen. Pünktlich zu Beginn der Kundgebung setzte der Dauerregen aus und überließ den überwiegend jungendlichen Demonstranten die Straße des 17. Juni.

Beim ersten Klimaprotest des Bündnisses seit Beginn der Corona-Pandemie wurde konsequent auf Tragen einer Gesichtsmaske und das Abstandhalten hingewiesen. Zahlreiche Ordner sorgten dafür, dass sich die Menge zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule mit Distanz verteilte. In Redebeiträgen auf der Bühne wurde an die Bundesregierung appelliert, stärker auf die Forderungen der Klimaaktivisten einzugehen. Pünktlich zum Ende der Veranstaltung um 14 Uhr kam auch der Regen zurück in den Tiergarten.

Beim globalen Klimastreik wird nach Angaben von Fridays for Future auf der ganzen Welt in über 3000 Orten demonstriert.

Nachzulesen sind die Ereignisse des Tages in unserem Liveblog.

Hier noch unser Videobericht von der Demo

Klimaforscher Stefan Rahmstorf warnt vor der Zunahme von Waldbränden. Und Klimaaktivistin Luisa Neubauer gibt sich kämpferisch.

Fridays for Future: „Macht Euch auf was gefasst!"

Veranstalter spricht von 21.000 Teilnehmern in Berlin - Polizei zählt nur die Hälfte

Bei der Klima-Mahnwache von Fridays for Future in am Brandenburger Tor haben sich nach Angaben der Veranstalter rund 21.000 Menschen beteiligt. Die Polizei zählte nur die Hälfte. Laut einem Sprecher wurden die angemeldeten 10.000 Teilnehmer nahezu erreicht.

Die Mahnwache war Teil eines globalen Protesttages. Neben der Kundgebung gab es auch mehrere Fahrraddemos. Laut Polizei verliefen die Proteste am Freitag ohne Zwischenfälle. Bei der Mahnwache sprach auch die Klimaschützerin Luisa Neubauer. Wegen der Corona-Pandemie hatten die Proteste monatelang vor allem im Internet stattgefunden.

Fridays for Future zufolge sind weltweit mehr als 3000 „Klimastreiks" registriert, allein in Deutschland waren demnach an diesem Freitag mehr als 400 Demonstrationen geplant. Mehrere Aktionen wurden auch in Brandenburg angekündigt, darunter vor dem Landtag in Potsdam. (dpa)

Der Tag heute ist nochmal ein Signal dass die tiefe Erkenntnis in der Gesellschaft da ist, dass sich Politik ändern muss.

Grünen-Chef Robert Habeck am Freitag in Berlin

Auch in Indien protestieren Menschen für Umweltschutz und Klimagerechtigkeit.

Zumindest in Hannover scheint die Sonne:

In Aachen wird am Freitag demonstriert - und getanzt.

Greta Thunberg ist mit anderen Klimaaktivisten in der schwedischen Hauptstadt Stockholm dem Aufruf zu einem globalen Klimastreik gefolgt. Sie fordert, dass die Klima-Krise endlich wie eine echte Krise behandelt wird. (AFP)

Greta Thunberg: Wir müssen die Klima-Krise wie eine Krise behandeln

"Aktion ist besser als Worte", heißt es zum Globalen Klimastreik im westafrikanischen Sierre Leone:

Faust in die Höhe - eine Teilnehmerin präsentiert ein Banner auf einer Kundgebung in Sydney, Australien.

Bild: Dean Lewins/AAP/dpa

Nicht nur auf der Straße, sondern auch zu Wasser unterwegs: In Bremen präsentieren Demo-Teilnehmer in einem Kanadier ein Plakat mit der Aufschrift: "Es gibt keinen Planeten B".

Bild: Sina Schuldt/dpa

In Bayerns Landeshauptstadt München wurde die geplante Großdemonstration wegen der hohen Corona-Infektionszahlen abgesagt. Stattdessen hat vor wenigen Minuten eine Veranstaltung mit 500 Teilnehmern auf der Theresienwiese begonnen. Für alle, die nicht zur begrenzten Demonstration kommen können gibt es hingegen kreative Möglichkeiten im Netz:

Einmal um die Welt: Über den ganzen Globus demonstrieren heute Menschen an über 3000 Orten. In Australien sind die Proteste bereits beendet - in den USA gehen sie erst los.

Beim Globalen Klimastreik protestieren auch in Kenia auf der Straße. Auf Twitter sind Fotos zu sehen, wie Demonstranten Plakate mit der Aufschrift "#AfricaIsNotADumpster" hochhalten - also "Afrika ist keine Müllhalde".

Auch in Bonn haben sich Menschen zur Klima-Demo versammelt - mit Masken und Abstand.

Von Studis bis Omas - auch in Freiburg gehen am Freitag Menschen für den Klimaschutz auf die Straße.

Demo beendet

Nach einem kleinen Blechbläser-Konzert erklären die Veranstalter die Demonstration für beendet. Sie bitten darum „nicht weiter hier zu chillen", sondern coronakonform die Straße des 17. Juni zu verlassen.

Aufregung um Atomkraftbefürworter

Während die Indie-Band „ AnneMayKantereit" auf der Bühne spielt, kommt es zu Diskussionen im Publikum. Eine Gruppe um den 31-jährigen Robert spricht sich auf Plakaten für Atomkraft als klimafreundliche Energie aus. Das sorgt für Kontroversen bei Umstehenden. Ein junger Mann entriss einem weiteren Pro-Atomkraft-Aktivisten sein Plakat. Die Polizei hat die Personalien des Beschuldigten festgestellt. Der Atomkraft-Befürworter teilte dem Tagesspiegel mit, Anzeige erstatten zu wollen.

Bild: Julius Geiler

Bild: Julius Geiler

Mehl sorgt für Abstand

Auf der Straße des 17. Juni haben die Organisatoren kleine Mehlhäufchen im Abstand von 1,5 Meter platziert, um die Abstände zu markieren.

Bild: Felicia Klinger

Erste Teilnehmerzahlen

Soeben hat sich die Berliner Polizei zu einer möglichen Teilnehmerzahl des Klimastreiks geäußert. Eine Pressesprecherin teilte dem Tagesspiegel mit, dass sich momentan eine Personenanzahl im unteren vierstelligen Bereich vor dem Brandenburger Tor versammelt hat. Angemeldet waren 10.000 Demonstranten. Allerdings sind immer noch nicht alle Fahrraddemos zu dem Protest im Tiergarten dazu gestoßen. Eine von den Organisatoren kommuniziere Teilnehmerzahl steht noch aus.

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