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Arbeit an der grünen Lunge

Parkpflege: Angela Burkhardt-Keller, Fritz Zanker und sein Kollege (von links) erklären, Bezirksausschuss-Mitglied Alfred Nagel (CSU) hört zu. (Foto: Moses Omeogo)

Von Julius Bretzel, Sendling-Westpark

Wenn Fritz Zanker durch den Westpark geht und erklärt, wie die Gehölzpflege in der städtischen Grünanlage abläuft, wird deutlich: Baum ist nicht gleich Baum. Wie und weshalb bestimmte Bäume beschnitten oder gefällt werden, damit die Holzbestände langfristig artenreich, beständig und altersmäßig durchmischt bleiben, hat der Gartenbaumeister vom Baureferat interessierten Bürgern jetzt bei einem Rundgang erklärt. An seiner Seite erläuterte Angela Burkhardt-Keller vom Bund Naturschutz, wie die Parkpflege mit Naturschutz einhergehen kann.

"Der Westpark ist eine grüne Lunge der Stadt", sagt Zanker. Menschen jeden Alters schätzten den Park als Ort für Sport, Spiel und Erholung. "Die Nutzungswünsche werden größer. Das ist die Kunst und Verantwortung der Grünflächenpflege." Auch für Tiere ist der Park als Lebensraum wertvoll. Um diese unterschiedlichen Belange in Einklang zu bringen, stimmt das Baureferat die jährlichen Fällungen und den Grünschnitt mit dem Bund Naturschutz ab.

Ein Ziel der Arbeiten ist es, Bäume, die sich schnell ausbreiten und andere Arten verdrängen, im Zaum zu halten. Zanker nennt ein Beispiel: "Der Ahorn wächst sehr gut, drängt aber etwa die lichtbedürftige Eiche zurück." Ein Rückschnitt verbessere die Lichtverhältnisse unter den Baumkronen und fördere so den Artenreichtum.

Jedes Jahr wird ein anderer Abschnitt des Parks bearbeitet, sodass nach gut zehn Jahren die gesamte Anlage überholt ist. Von Januar an kümmert sich Zanker mit seinen Kollegen um 173 Bäume, die sie fällen oder stutzen. Einige davon bleiben stehen und dienen Tieren als Schutzraum. Diese bis zu fünf Meter hohen Reststämme stießen bei Bürgern oft auf Unverständnis, erklärte Burkhardt-Keller, doch für die städtische Biodiversität sei stehendes Totholz wichtig. Mit der Infoveranstaltung will das Baureferat dem Unverständnis entgegenwirken. Bei Teilnehmer Rainer Schäfers ist das gelungen: "Es ist gut, aufzuklären, dass es sich um keine blinde Rodung handelt."

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