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Freiheit in Grenzen

Es ist Freitagabend in Beirut. Im Restaurant T-Marbouta sind alle Plätze voll besetzt. Die Kellner manövrieren durch die engen Gänge zwischen den kleinen Holztischen, an denen die Gäste mit Arak, dem arabischen Anisschnaps, anstoßen. In der Luft liegt die starke Knoblauchnote der heißen libanesischen Speisen. Während aus den Lautsprechern die sanften Stimmen der arabischen Diven Fairouz und Umm Kulthum erklingen.

Ahmad überblickt das Geschehen aus dem zweiten Stock des T-Marbouta. In dem Restaurant trifft sich der 27-Jährige gerne mit Freunden oder Dates. Die Stimmung ist immer ausgelassen und das Klientel weltoffen. Hier muss er sich nicht verstellen. „Fast alle Bars und Pubs in der Innenstadt sind schwulenfreundlich, wenn man so will. Wenn ich hier jemanden date, wird mich niemand deshalb anpöbeln", sagt Ahmad. Mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: „French Kissing sollte man sich aber, egal ob hetero- oder homosexuell, besser für zu Hause aufheben."

Eine neue Generation, die Schwulsein nicht mehr tabuisiert


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