Bei den russischen Parlamentswahlen dürfen diesmal unabhängige Kandidaten antreten. Ein Erfolg ist das noch lange nicht. Denn sie kämpfen gegen das Geld der Regierenden und die Trägheit der Bürger.
Sergej Tschepikow steigt aus seinem komfortablen BMW, statt der kühlen klimatisierten Luft schlägt ihm die Hitze ins Gesicht. Dieser Sommer am Uralgebirge ist ungewöhnlich heiß. In der Stadt Jekaterinburg sind es über 30 Grad, die Luft steht.
Begleitet von einer Assistentin, fährt Tschepikow seit dem frühen Morgen von einem Termin zum nächsten. Hände schütteln mit Wählern in der Kleinstadt Resch, rund 70 Kilometer von Jekaterinburg, Besuch bei Bewohnern eines Hauses, in dem eine Wand eingestürzt ist, Treffen mit Mitarbeitern eines Staatsbetriebs, Kindersportfest, weitere Kinderfeste. Jeden Tag hat er sechs solche Wahltermine im Schnitt. „Das geht bereits seit fünf Monaten so", sagt er.
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