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Die Rentenlücke: Weiblich, ledig, arm

Frauen in Deutschland sind sowohl in jungen Jahren als auch im ­Alter deutlich stärker von Armut bedroht als Männer. Die Ursachen sind konservative Rollenklischees, starre Verhaltensmuster und ­altertümliche Steuergesetze. Das Ehegattensplitting fördert Lebensmodelle wie zu Wirtschaftswunderzeiten. Es setzt wirtschaftliche Anreize für Frauen, wenig oder nichts zu verdienen und damit eben auch geringe eigene Rentenansprüche zu erwerben. Eine Scheidung hat für Frauen deshalb oft fatale wirtschaftliche Folgen. Frauenrenten liegen hierzulande 47 Prozent unter den Männerrenten, OECD-weit beträgt dieser Unterschied nur 27 Prozent.

Diese große Ungleichheit im Alter spiegelt die Einkommens­unterschiede während des Erwerbslebens wider. Die geschlechtsbezogen Einkommensungleichheit, der gender-pay-gap, mündet automatisch in die gender-pension-gap und vergrößert die Einkommensschere dort sogar noch.


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